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Der Bleistift: ein unscheinbarer Alltagsheld
Weltweit ist der Bleistift DER Stift zum Schreibenlernen – egal ob Deutschland, Japan oder Südafrika. Selbst in China, im Land von Schriftzeichen und Kalligrafie, ist er ein unerlässlicher Helfer, um in die Welt der Handschrift einzutauchen. Doch was passiert danach? Welche Rolle spielt der Bleistift, wenn Kugelschreiber, Füller und Farbstift in unser Leben treten?
Der Bleistift ist ein nützlicher Helfer und begleitet uns ein Leben lang – beruflich wie privat. Das ergab eine repräsentative Umfrage von INNOFACT im Auftrag von STAEDTLER. Für die Umfrage wurden im März 2020 insgesamt 1'015 Deutsche im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt. Im Fokus der Befragung lag die Nutzung verschiedener Schreibgeräte.
Über 94 Prozent der Befragten nutzen den Bleistift auch heute noch, 62 Prozent sogar regelmässig bis sehr häufig. Jüngere Menschen (18 – 34 Jahre) setzen den Bleistift dabei häufiger ein als Ältere (50 – 69 Jahre) und Personen mit höherem Bildungsgrad mehr als Personen mit niedriger Bildung.
DER kleine Helfer für alle Fälle
Für schnelle Notizen, etwa am Telefon, ist der Bleistift besonders beliebt. Über 71 Prozent der befragten Bleistiftnutzer gaben an, ihn hierfür zu verwenden. Und immerhin rund die Hälfte schreibt ihre Einkaufszettel damit. Doch nicht nur auf Papier lässt sich der Bleistift einsetzen: Auch auf anderen Untergründen, wie z.B. Holz oder Tapete, zeigt der Allrounder sein Können. Am zweithäufigsten wird der Bleistift daher auch für handwerkliche Tätigkeiten genutzt (61,6 Prozent), etwa um Bohrlöcher an der Wand vorzuzeichnen oder andere Markierungen auf den unterschiedlichsten Materialien anzubringen. An dritter Stelle rangiert bei über 60 Prozent der Bleistiftnutzer der Einsatz zum Zeichnen und Malen.
Einen besonderen Schub hat der Bleistift in den letzten Jahren durch den neuen Trend zum Selbermachen erfahren. Durch diesen haben gerade Jüngere das Interesse am Malen, Zeichnen und kreativen Gestalten wieder für sich entdeckt. Unzählige Posts und Beiträge auf Instagram, Facebook & Co. zeugen von dieser Entwicklung. Ob Mandalas, Handlettering, Bullet Journaling oder Grusskarten selbst gestalten - bei vielen kreativen Themen gehört der Bleistift zur unverzichtbaren Grundausstattung, etwa für Entwürfe, Vorzeichnungen oder Schraffuren.
Ein spannendes Ergebnis: Trotz Digitalisierung, Streaminganbietern und vielen weiteren modernen Freizeitoptionen scheinen klassische Gesellschaftsspiele noch grosse Bedeutung zu haben. Fast die Hälfte der befragten Bleistiftnutzer (46 Prozent) frönen diesem Spass auch heute noch und nutzen dabei den Bleistift zum Notieren der Ergebnisse.
Kleine Fehler schnell korrigiert
Das Schöne am Bleistift: ändert man seine Meinung, sind Bleistiftmarkierungen – egal ob auf Papier oder anderer Stelle – mit einem Radierer im Handumdrehen wieder weggezaubert. Fast 80 Prozent der Befragten sehen hier den grössten Vorteil des Bleistifts. Dieser ist daher auch die erste Wahl, wenn etwas nur vorläufig niedergeschrieben wird oder mit grosser Wahrscheinlichkeit nochmals Korrekturen zu erwarten sind. Typisch hierfür z.B. Einträge im Terminkalender, Rätsel, Dienstpläne oder Rechenaufgaben
Als weitere Vorteile des Bleistiftes sehen die Befragten mit grossem Abstand u.a. das angenehme Schreibgefühl (12,4 Prozent), die ideale Eignung zum Zeichnen und Skizzieren (7 Prozent), die variable Strichstärke (5,7 Prozent) und die lange Nutzbarkeit (4 Prozent).
Der Mythos Blei
Auch heute noch hält sich der Mythos, dass im Bleistift Blei enthalten sei. Fast sechs Prozent der Befragten, die keinen Bleistift nutzen, gaben an, Angst vor den Inhaltsstoffen (z.B. Blei) zu haben. Diese Angst ist unbegründet! Bleistiftminen bestehen – anders als der Name vermuten lässt – hauptsächlich aus Graphit und Ton. Blei ist kein Bestandteil der Rezeptur. Als Graphit Mitte des 16. Jahrhunderts entdeckt wurde, hielt man es des Aussehens und der Beschaffenheit wegen für ein Bleimineral. Diese Masse wurde wegen der silberglänzenden Oberfläche als „schwartz bleyweiß“ bezeichnet. Erst 1789 konnte der schwedische Chemiker Carl Wilhelm Scheele beweisen, dass es sich beim „Bleyweiss“ um Graphit handelte. Der Name „Bleistift“ hielt sich trotzdem.