Inspiration
10. April 2024

Die Handarbeitsszene wird deutlich jünger

Handarbeit ist in: In Deutschland entdecken immer mehr Frauen Handarbeit als entspannendes und sinnstiftendes Hobby. Nähen, stricken und häkeln stehen aktuell besonders bei jungen Frauen hoch im Kurs, das zeigt eine aktuelle Studie.
Handarbeit steht bei den 18- bis 29-Jährigen hoch im Kurs. (Symbolbild: Pixabay)

Die aktuelle Studie «Nutzungsverhalten Handarbeiten 2024», die die GfK Nürnberg im Auftrag des Branchenverbands Initiative Handarbeit erstellt hat, zeigt aktuelle Veränderungen und Trends. Demnach beschäftigen sich 85 Prozent aller Frauen in Deutschland zumindest ab und zu mit Handarbeit. Zum Vergleich: 2021 waren es 76 Prozent.

Nähen, stricken und häkeln stehen aktuell besonders bei jungen Frauen hoch im Kurs. Lag der grösste Anteil der Handarbeiterinnen 2021 noch bei den über 50-Jährigen, sagen jetzt die grosse Mehrheit der 18- bis 29-Jährigen, dass sie handarbeiten. Auslöser für die Entwicklung sind laut der Initiative Handarbeit die gesamtgesellschaftlichen Trends, sich zuhause eine schöne, sichere Umgebung zu schaffen, handwerkliche Traditionen wiederzuentdecken und das Konsumverhalten zu entschleunigen. Die aktuellen Zahlen bestätigten aber auch den Kurs der Branche, auf ein modernisiertes, verjüngtes DIY-Image zu setzen, schreibt die Initiative Handarbeit in einer Mitteilung.

Nähen ist laut den Studienergebnissen die am häufigsten ausgeübte Handarbeit. 81 Prozent der befragten Frauen sitzen zumindest ab und zu an der Nähmaschine (2021: 67 Prozent). Dahinter folgen gleichauf Häkeln und Stricken mit jeweils 37 Prozent (2021: 36 Prozent).

Das sind die wichtigsten Gründe für das Selbermachen

Die Freude am Selbermachen ist unverändert und mit großem Abstand der wichtigste Antrieb zum Handarbeiten. Genäht, gestrickt und gehäkelt wird vor allen Dingen, weil es Spass macht, sagen 57 Prozent der Befragten. Dahinter folgt mit 42 Prozent die Ablenkung vom Alltagsstress. Für jeweils 40 Prozent sind «etwas mit den eigenen Händen zu schaffen» und «Ich will etwas selbst reparieren» wichtige DIY-Motive. 36 Prozent schätzen die Individualität ihrer Unikate. Nachhaltigkeit und hohe Produktqualität haben als Motive deutlich dazugewonnen.

Stark zugenommen haben die Projekte im Bereich der Wohn-Dekoration. Gefolgt von Bekleidung für Erwachsene und Kinder sowie Accessoires. Am häufigsten handarbeiten Frauen für sich selbst. Danach folgen mit 60 Prozent Handarbeiten für die Familie, dies gilt besonders, wenn Kinder im Haushalt leben. Handarbeiten für Freunde und zum Verschenken sind wachsende Beweggründe und unterstreichen den Wertewandel und Wertschätzung von Selbstgemachten.

Internet hat sich als wichtigste Inspirationsquelle etabliert

Zur wichtigsten Inspirationsquelle hat sich mit großem Abstand das Internet entwickelt: 60 Prozent der Befragten holen sich mittlerweile hier neue Ideen (2021: 54 Prozent). Dabei spielen die Internetseiten von Marken und Plattformen eine wichtige Rolle. 49 Prozent der Befragten geben an, eigene Ideen umzusetzen.

Ob Stoffe, Wolle oder Zubehör: Handarbeitsmaterialien werden häufiger im Netz gekauft. Mittlerweile nutzen 50 Prozent der befragten Verbraucherinnen auch Online-Plattformen für ihre DIY-Einkäufe (2021: 45 Prozent). Damit auch zu beobachten ist eine Verlagerung zu anderen stationären Handelsformen wie z.B. Lebensmittel oder Drogeriemärkte. Fachgeschäfte kommen auf einen Anteil von 32 Prozent (2021: 34 Prozent). Diese Zahlen zeigen, dass der stationäre Handel weiter eine große Bedeutung für die Branche hat. Entscheidend für die Zukunft sei, so schreibt die Initiative Handarbeit, sich noch stärker als bisher als Ort der Begegnung, des Austauschs und des haptischen Erlebnisses zu sehen.

pd/mos
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