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Lebendige Kunst aus Skizzen- und Notizbüchern
Notizbücher nehmen im Leben vieler Menschen eine wichtige Funktion als strukturierendes Medium ein. Oft entstehen dabei individuelle Kunstwerke, zumal dann, wenn Künstler:innen Tagebuch führen. Das Museum hat eindrucksvolle Beispiele in seiner Sammlung. Der Bogen spannt sich von Arbeiten des Konzeptkünstlers Dieter Roth, über Barbara Fahrners Aufzeichnung aus New York während des islamistischen Terroranschlags im September 2001, bis zum zeitgenössischen Zine «Lockdown Diary» von Malte Spindler. Ein besonderer Schatz sind die «Skizzbücher» von Paul Stein, eine Mischung aus Tagebuch, Skizzenbuch und literarischen Aufzeichnungen.
Menschen haben ihre Arbeiten zur Verfügung gestellt
Auch Bullet Journals sind liebevoll gestaltete Orientierungshilfen, die Tätigkeiten des Alltags sortieren und gewichten. Die Ausstellung fragt nach Motiven und Herangehensweisen, ein zunächst leeres Buch zu füllen. Zahlreiche Menschen sind dem Aufruf des Museums gefolgt und haben ihre eigenen Arbeiten zur Verfügung gestellt: die vielfältigsten Notizbücher, Bullet Journals und Tagebücher haben so den Weg in die Ausstellung gefunden. Interviews mit Tagebuchschreiber:innen geben Aufschluss über individuelle Beweggründe und Arbeitsweisen. Auf Instagram wird es zusätzlich einen virtuellen Ausstellungsraum geben.
In der Kooperation mit der Frankfurter Notizbuchschmiede nuuna by brandbook wird auch die Gestaltung des leeren Buches thematisiert, die ebenfalls Einfluss auf den Prozess des Schreibens hat. Ein umfangreiches Begleitprogramm zeigt Blicke hinter die Kulissen oder lädt zu eigener Kreativität ein. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Studierenden der Justus-Liebig-Universität Giessen.
Das Klingspor Museum im Offenbach ist ein Sammlungs- und Ausstellungsort der internationalen Buch- und Schriftkunst des 20. und 21. Jahrhunderts, das die Faszination dieses Genres erfahrbar machen möchte.
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