Do - Sa
Tag der Handschrift
Seit 1977 erinnert der Tag der Handschrift am 23. Januar an die Vielfältigkeit und zugleich die Einzigartigkeit der Handschrift. Ins Leben gerufen wurde der Thementag durch die US-amerikanische „Writing Instrument Manufacturers Association“ (kurz: WIMA). Das Datum feiert weltweit nicht nur das handgeschriebene Wort, sondern auch eine der bedeutendsten Unterschriften der US-amerikanischen Geschichte: Die von John Hancock, dem ersten Unterzeichner der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Sein Geburtstag fiel auf den 23. Januar.
Personalisierung der Handschrift
Die Fähigkeit, handschriftlich zu schreiben, entwickelt sich im Laufe des Lebens immer weiter. Dabei spielen nicht nur die anatomische Anpassung der Hand an das Schreibgerät, sondern auch kognitive Fähigkeiten eine Rolle. Beginnen die ersten Schreibexperimente beispielsweise mit bunten, dicken Farbstiften, sind Kinder bis zur Einschulung in der Lage, bestimmte Formen zu Papier zu bringen. Im Grundschulalter machen sich Kinder üblicherweise mit den Schreibgeräten vertrauter und Schreibbewegungen automatisieren sich. Dieser Prozess setzt sich bis in das Erwachsenenalter fort. Die Handschrift personalisiert sich immer mehr und wird zum Zeugnis der individuellen Entwicklung des Schreibers. Dadurch ist sie nicht direkt vom Lebensalter abhängig, sondern formt sich aus Schreiberfahrungen.
Handlettering und Kalligraphie
Nicht nur die Handschrift, auch ihre Kunstformen haben eine lange Tradition. So ist beispielsweise die Kunst des Schönschreibens, die Kalligraphie, seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der religiösen Schriftkultur – und erfreut sich noch heute großer Beliebtheit. Auch im Mittelalter galt das kunstvolle Verschmelzen von Buchstaben als gerngesehene Verzierung von Büchern und deren Seiten. In Nürnberg taten sich einige Künstler hervor, die der Stadt die Reputation eines „stilprägenden Zentrums“ für die Illustration von Büchern einbrachte. Heute ist Handlettering ein global geschätzter Trend.
Die Bedeutung der Handschrift als Schrift- und Kunstform hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Hatte sie früher eine Monopolstellung als Alltagswerkzeug inne, ist sie heute eher ein Akt der Spontanität, aber auch der Wertschätzung.
Quelle: STAEDTLER Mars GmbH & Co. KG