Büro / Technik
19. Juni 2024

In drei von vier deutschen Büros wird noch gefaxt

Ein Urgestein der Bürokommunikation hält sich trotz Alternativen hartnäckig – das Faxgerät. In drei Viertel der deutschen Unternehmen kommt das Fax noch immer zum Einsatz, zeigt eine aktuelle Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Das Faxgerät gehört in vielen deutschen Büros immer noch zum Alltag. (Symbolbild: Pixabay)

In 77 Prozent der deutschen Unternehmen kommt das Fax noch immer zum Einsatz. Jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) nutzt es sogar noch häufig oder sehr häufig. Das sind Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 604 Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigen repräsentativ befragt wurden.

Insgesamt gehe die Faxnutzung damit zumindest langsam zurück, wie Bitkom in einer Mitteilung schreibt: 2023 faxten insgesamt noch 82 Prozent der Unternehmen. 2022 waren es noch 88 Prozent, 2020 noch 92 Prozent und 2018 sogar noch 95 Prozent. Auch die intensive Faxnutzung nimmt demnach ab: 2018 war der Anteil derer, die häufig oder sehr häuf Faxe verschickten mit 49 Prozent etwa doppelt so hoch als in diesem Jahr.

«Zwar ist die Faxnutzung in deutschen Unternehmen seit Jahren rückläufig, trotzdem geht der Wandel erstaunlich langsam vonstatten - gerade, wenn man bedenkt, dass es längst komfortablere und sichere Wege gibt», wird Daniil Heinze, Referent Digitale Geschäftsprozesse beim Bitkom, in der Mitteilung zitiert.

Vielfältige Gründe

Die Gründe, warum die Unternehmen noch immer am Fax festhalten, sind laut der Studie vielfältig. 56 Prozent der Unternehmen, die noch faxen, geben an, dies sei in der Kommunikation mit Behörden unumgänglich. 43 Prozent faxen, weil es sicherer als der Postweg sei, und 35 Prozent halten daran fest, weil sie gut funktionierende und etablierte Faxprozesse haben. Jeweils 27 Prozent faxen aus Gewohnheit beziehungsweise, weil sie in der Regel einen Zustellungsnachweis benötigen.

25 Prozent der Unternehmen, die faxen, tun dies, um den Anforderungen ihrer Kundschaft gerecht zu werden. 10 Prozent faxen, um rechtliche Vorgaben zu erfüllen. 7 Prozent nutzen das Fax, weil sie meinen, es sei sicherer als digitale Kommunikation und bei 6 Prozent dient das Fax als Backup, wenn digitale Systeme ausfallen.

Vorteile des digitalen Faxes

«Insbesondere bei der Verschlüsselung von Daten haben die digitalen Kanäle dem klassischen Fax einiges voraus. Digitale Faxgeräte kombinieren dies und übertragen die Daten mit speziellen Faxprotokollen über das Internet statt wie ursprünglich über Telefonleitungen. Im Vergleich zu einer Standard-E-Mail bietet das digitale Fax häufig eine automatische Empfangsbestätigung, ist weniger fälschungsanfällig und eignet sich auch für rechtsichere Kommunikation», so Heinze

72 Prozent der Unternehmen, die faxen, nutzen heute diesen modernen Fax-Standard, bei der das Fax beispielsweise als Bilddatei versandt wird. Ein Viertel (24 Prozent) setzt sogar ausschliesslich auf diesen neusten Fax-Standard. 18 Prozent der faxenden Unternehmen setzen hingegen nur auf den älteren Standard, bei der das Fax noch klassisch über Telefonleitung und mit Ausdruck versandt wird. Insgesamt setzen noch 66 Prozent der faxenden Unternehmen (auch) auf den älteren Standard.

pd/mos
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