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Small Talk: Türöffner für neue, spannende Geschäftskontakte
Das neue Jahr hat gerade begonnen und Ihre Agenda ist bereits gefüllt mit Terminen und geschäftlichen Anlässen? Sehr gut! Sie werden im 2018 somit viele Gelegenheiten für Small Talk haben. So wie die richtige Technik im Büro – sprich die auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Ausstattung an Mobiliar, Arbeitsgeräten und Software – bei der Produktivität und Effizienz eine Rolle spielt, so kann auch die richtige Technik beim Small Talk ihre Wirkung entfalten. Small Talk kann Ihnen die Tür öffnen für interessante Begegnungen und spannende Geschäftskontakte. Nutzen Sie diese Chance und frischen Sie mit den folgenden Tipps Ihre Kenntnisse auf, um in diesem Jahr Ihr Netzwerk zu erweitern.
Small Talk ist in vielen Berufen und Situationen nützlich
Als Einkaufsfachmann sind für Verhandlungen mit Lieferfirmen strategisches Vorgehen, gewandtes Auftreten und manchmal Fremdsprachenkenntnisse gefragt. Bevor die Konditionen im Detail verhandelt werden, treffen Sie bei einem Stehlunch an einer Fachmesse auf Vertreter dieser Lieferfirma. Zwar kennen Sie den Chef schon persönlich, das Team ist Ihnen aber noch unbekannt. Small Talk bietet Ihnen jetzt die Möglichkeit, sich in entspanntem Rahmen einen ersten Eindruck über Ihre Verhandlungspartner zu verschaffen und sich selber vorzustellen. Und wer weiss, vielleicht erfahren Sie nebenbei von internen News, die für Ihr Projektmanagment eine Rolle spielen können.
Als Inhaberin einer Papeterie organisieren Sie einen Apéro für Ihre Kunden anlässlich Ihres Firmenjubiläums. Mit Small Talk können Sie sich als sympathische, offene Gastgeberin zeigen und erfahren in einem weiterführenden Gespräch, welche Fragen oder Wünsche Kunden an Ihr Fachgeschäft haben.
Oder Sie sind Lernender im dritten Lehrjahr als Detailhandelsfachmann und besuchen eine Tagung. Im Anschluss können Sie dank Small Talk einen ersten Kontakt zu erfahrenen Berufsleuten knüpfen.
Austausch an rein oberflächlichen Informationen?
Wörtlich übersetzt bedeutet Small Talk «kleines Gespräch». Eine lockere Plauderei kann banal sein, sie muss es aber nicht, wie Kommunikationsprofi Patrick Rohr in seinem Buch «So meistern Sie jedes Gespräch» betont. Rohr hat 15 Jahre als Redaktor und Moderator für Fernsehsendungen wie «Schweiz aktuell» und «Arena» gearbeitet, bevor er 2007 seine Firma, die Patrick Rohr Kommunikation, gründete. Für ihn ist Small Talk «eine unverfängliche Art, sich näherzukommen, und steht am Anfang von zahlreichen Geschäftsbeziehungen und Freundschaften. Als Grundsatz gilt: frisch drauflos, keine falsche Scheu – und mutig Fragen stellen.»
Das Eis brechen mit einem naheliegenden Thema
Aller Anfang ist schwer? Beim Small Talk gilt diese Redewendung nicht, denn als Einstieg eignet sich oft ein naheliegendes Thema. Eine Bemerkung zum Ort, zum Anlass, zur Stimmung oder zum grosszügigen Gastgeber passen laut Patrick Rohr immer als Start in ein Gespräch. Als Gast können Sie Ihrem Gegenüber Fragen stellen, zum Beispiel: «Darf ich Sie fragen, aus welchem Grund Sie hier sind? Woher kennen Sie den Gastgeber?» Oder Sie stellen sich vor: «Guten Tag, Sie habe ich bei diesem Anlass noch nie gesehen. Darf ich mich vorstellen, mein Name ist...» Ist das Eis einmal gebrochen, entscheidet sich relativ schnell, ob sich das Gespräch weiterentwickelt oder nicht.
Entspannt weiterplaudern oder lieber Nachschlag am Buffet holen?
Für den Kommunikationsprofi ist das Fragenstellen ein zentraler Aspekt bei Plaudereien. Je nachdem, wie man fragt, könne sich Small Talk auch in ein Gespräch mit mehr Tiefgang entwickeln. Ideal für die Weiterführung des Gespräch seien Fragen, die das Gegenüber auffordern, anhand von konkreten Beispielen mehr über ein Thema zu erzählen. Zum Beispiel: «Heisst das konkret, dass Sie...?» Vielleicht ist der Beruf des neuen Kontaktes schon bekannt, aber nicht, was dieser genau beinhaltet? Dann können Sie fragen: «Wie sehen Ihre Aufgaben aus»? Oder allgemeiner: «Was machen Sie, wenn Sie nicht an diesem Anlass sind»?
Wenn es für die Beteiligten stimmt, kann der Small Talk fortgesetzt werden. Eine lockere Plauderei darf man aber auch jederzeit beenden, etwa so: «Danke für das kurze Gespräch, ich habe mich gefreut, Sie kennenzulernen. Einen schönen Abend noch.» Oder eine andere Variante: «Wenn ich mich entschuldigen darf – ich sehe da drüben gerade einen Bekannten, den ich schon lange wieder einmal treffen wollte.»
Bei der Themenwahl die Grenzen des Gegenübers beachten
Tabuthemen gibt es beim Small Talk laut Patrick Rohr keine. Er empfiehlt aber, die Grenzen des Gegenübers zu erkennen und allgemeine Anstandsregeln zu beachten. Fragen zum Beruf sollten nicht dazu dienen, eigene Probleme zu lösen, auch wenn dies im Gespräch, beispielsweise mit einem Anwalt, verlockend sein kann. Zu vermeiden seien abschätzige Bemerkungen sowie Witze über Religion oder Minderheiten – ausser Sie gehören selbst der im Witz erwähnten Minderheit an.
Quelle: Patrick Rohr, «So meistern Sie jedes Gespräch: Mutig und souverän argumentieren – im Beruf und privat». Beobachter-Buchverlag, 2009