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Video-Call: Kamerablick für besten Eindruck
«Die Kamera sollte auch über Augenhöhe positioniert sein, um einen hohen Kamerawinkel zu schaffen», sagt Erstautorin Géraldine Fauville, Assistenzprofessorin für Bildung. Der Abstand zur Kamera dagegen spielt für den Eindruck gegenüber anderen Meeting-Teilnehmern jedoch meist keine Rolle.
Blickrichtung entscheidend
Nachdem sich Fauville und Kollegen zuvor mit dem Phänomen der Zoom-Erschöpfung befasst hatten, wollte das Team sich mit etwas Positiverem befassen. «Wir fragten uns, was andere Teilnehmer tun könnten, um in einem besseren Licht zu erscheinen», erklärt sie. Um einzuschätzen, wie sich die Körpersprache und Kameraposition auswirken, hat das Team daher zunächst 288 Bilder angefertigt, die Personen mit verschiedenen Blickrichtungen (in die Kamera, auf die Meeting-Teilnehmer oder zur Seite) und aus unterschiedlichen Kamerawinkeln zeigen. Rund 4000 Teilnehmer an der Online-Studie bekamen dann jeweils eine Auswahl der Bilder zu sehen. Die Probanden sollten dann unter anderem bewerten, wie attraktiv, kompetent, sympathisch oder bedrohlich sie die Abgebildeten finden. «Um als positiver, sympathischer und in der Diskussion präsenter beurteilt zu werden, sollte man direkt in die Kamera schauen – nicht in die Gesichter der anderen Teilnehmer auf dem Bildschirm oder abseits des Computers» umreisst Fauville das Ergebnis.
Gute Winkel sind essenziell
Auch der Kamerawinkel ist der Studie zufolge sehr wichtig. Denn eine erhöhte Kameraposition wirkt sich positiv darauf aus, wie anziehend User wirken und lässt sie gleichzeitig weniger bedrohlicherscheinen. Der Abstand zur Kamera dagegen spielt im Allgemeinen keine Rolle. Wer nahe an der Kamera sitzt und auch durchgehend Blickkontakt hält, wirkt allerdings präsenter und bedrohlicher. Wenngleich einen der Blick direkt in die Kamera während Video-Konferenzen in ein besseres Licht rückt, sollten Nutzer sich überlegen, ob das für sie immer ideal ist. Denn Forscher der University of Arizona haben gezeigt, dass es gegen Zoom-Erschöpfung hilft, die Kamera auch mal komplett auszulassen.