04. Februar 2021

Ausblick 2021: Handel und Einkauf

04. Februar 2021

Ausblick 2021: Handel und Einkauf

Die Pandemie hat das Einkaufsverhalten der Schweizer Bevölkerung verändert. haptik.ch berichtet über den Wandel und die möglichen Entwicklungen während und nach der Krise.

Einkaufen in der Innenstadt
Die durch die Pandemie erlassenen Schutzmassnahmennahmen grossen Einfluss auf die Frequenzen und Umsätze in Innenstädten. Doch nicht nur die Pandemie und der boomende Online-Handel erschweren den Einkaufsort «Innenstadt». Für die Zukunft ist ein Umdenken in der Stadtplanung gefordert.Diese Problematik ist bereits bekannt, wurde durch die aktuelle Situation jedoch noch verschärft.

Zurück ins Ausland zum Einkaufen
Der Einkaufstourismus im Ausland boomt seit Jahren. 2020 war das anders: Vor allem in der ersten Welle der Pandemie mussten die Konsumenten hauptsächlich hierzulande einkaufen. Das dürfte sich nach Entspannung der Lage wieder ändern. In einer kürzlich durchgeführten Umfrage des Unternehmensberaters Deloitte gaben knapp ein Drittel der Befragten an, sie hätten aufgrund der Krise Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Ein Viertel gab mehr aus, als sie verdienten, und 40% machen sich Sorgen um ihre Ersparnisse. Mit den Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt wird der Preis ein wichtiger Faktor. Es liegt also nahe, dass verunsicherte Konsumenten nach Möglichkeit im Ausland einkaufen. Zuletzt auch deshalb, weil das Shopping, wie zum Beispiel in Konstanz, Waldshut oder Lörrach, bei den Deutschschweizern schon vor der Corona-Krise äusserst beliebt war. Der erhöhte Spardruck führt auch zu Verstärkungen von Trends, die sich schon vor der Pandemie abgezeichnet hatten: Zum Beispiel die Beliebtheit von Pop-up-Stores. Ihre Flexibilität ist für Detailhändler in diesen unsicheren Zeiten ein grosser Vorteil, um sich schnell an Paradigmenwechsel anzupassen, so Karine Szegedi von Deloitte. Darüber hinaus wird aber auch erwartet, dass die Attraktivität von Secondhandwaren zunehmen wird. Der Umweltgedanke werde für die Konsumente im Angesicht der Pandemie immer wichtiger.

Online-Shopping
Infolge der im vergangenen Frühling verhängten Massnahmen und der zweiten Corona-Welle bestellten viele Schweizer im Internet. Auch nach der Krise dürfte ein grosser Teil der Kunden weiterhin online einkaufen, sofern die Erfahrungen positiv waren. Dennoch wird sich das Wachstum des Onlinehandels laut Experten im kommenden Jahr wieder verlangsamen respektive normalisieren.

Proaktive Detailhändler
Generell zeigt sich: Die Detailhändler haben sich mehrfach anpassen müssen, und sie haben es im Grossen und Ganzen rasch und gut gemacht. Im ersten Lockdown haben viele Händler im digitalen Bereich aufgerüstet und Abholstationen eingerichtet. Nach der Wiedereröffnung wurden die Regelungen im Bereich Hygiene und Abstand umgesetzt, die Möglichkeit zu kontaktlosem Zahlen etwa verbreitete sich rasch, Desinfektionsmittel sind aus den Läden nicht mehr wegzudenken. Nun hat der Bund einen zweiten Lockdown beschlossen. Obwohl sich der Detailhandel im «Lockdown Light» anpassungsfähig, proaktiv und vorbildlich gezeigt hat, müssen die Läden bis voraussichtlich am 28. Februar 2021 schliessen (aktueller Stand zum Redaktionsschluss). Der weitere Verlauf der Pandemie ist nur schwer vorherzusagen. Die Umsatzverluste durch den zweiten Lockdown werden den Detailhandel hart treffen. Eine hohe Belastung für die Händler, aber auch Mitarbeiter. Auch die Konsumenten sparen angesichts der unsicheren Situation. Ein Teufelskreis, den es mit viel Engagement, Flexibilität und vor allem Unterstützung des Bundes zu durchbrechen gilt. 

Caroline Garcia
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