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Im Kanton Zug ist die Kaufkraft doppelt so gross wie im Jura

Mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft von 53'011 Euro steht den Schweizern deutlich mehr Geld für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als den Österreichern mit 29'852 Euro und den Deutschen mit 29'566 Euro. Von den drei Ländern in der DACH-Region verzeichnet die Schweiz auch das grösste Kaufkraftwachstum. Im Vergleich zum revidierten Vorjahreswert steigt das verfügbare Nettoeinkommen der Schweizer 2025 um nominal 2,3 Prozent an, während die Steigerungsrate in Österreich und Deutschland jeweils 2,0 Prozent beträgt. Die höchste Kaufkraftsumme weist dennoch Deutschland mit 2503,3 Milliarden Euro auf, gefolgt von der Schweiz mit 475,1 Milliarden Euro (ohne Liechtenstein) und Österreich mit 273,4 Milliarden Euro, wie das Marktforschungsunternehmen NIQ-GfK mitteilt.
Im Kanton Zug ist die Kaufkraft am höchsten
«Die neuen Kaufkraftstudien für die DACH-Region zeigen, dass es große regionale Unterschiede sowohl zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz als auch innerhalb der drei Länder gibt», sagt Tim Weber, Experte im Bereich Geomarketing von NIQ-GfK. Von den 26 Schweizer Kantonen schneiden lediglich acht überdurchschnittlich ab, während 18 Kantone ein unterdurchschnittliches Ausgabepotenzial aufweisen. Spitzenreiter ist wie in den Vorjahren Zug, wo die Einwohner mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 89'607 Euro exakt 69 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt liegen. Auf dem zweiten und dritten Rang folgen die Kantone Schwyz mit 78'904 Euro und Nidwalden mit 65'999 Euro. Schlusslicht ist wie in den Jahren zuvor der Kanton Jura, wo die Menschen 44'855 Euro für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung haben - halb so viel wie die Menschen im Kanton Zug.
Schlusslicht Entlebuch
Auf der Ebene der Bezirke sind die Unterschiede laut der Studie von NIQ-GfK noch grösser. Mit grossem Vorsprung belegt der Bezirk Höfe den ersten Platz. Im Schnitt hat hier jeder Einwohner ein Ausgabepotenzial von 138'996 Euro, was mehr als dem 2,6-Fachen des Landesdurchschnitts entspricht. Auf den Rängen zwei und drei folgen der Kanton Zug und der Bezirk Meilen.
Die Region Bernina, die in den letzten Jahren Schlusslicht des Bezirksrankings war, verbessert sich in diesem Jahr um 14 Ränge, liegt mit einem Ausgabepotenzial von 43'410 Euro pro Kopf aber immer noch 18 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. Den letzten Platz nimmt 2025 der Wahlkreis Entlebuch ein. In dieser Region haben die Einwohner ein verfügbares Nettoeinkommen von 39'070 Euro, womit sie mehr als 26 Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt liegen. Damit ist die Pro-Kopf-Kaufkraft im Bezirk Höfe fast 3,6-mal so hoch wie im Wahlkreis Entlebuch.
Die Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten und steht für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung. Ob mit dem nominalen Kaufkraftzuwachs tatsächlich ein höheres frei verfügbares Einkommen einhergeht, hängt allerdings davon ab, wie sich 2025 die Verbraucherpreise entwickeln werden.