Handel / Politik
17. Januar 2025

Deutschschweizer Buchhandel hält die Umsätze knapp stabil

Der stationäre Buchhandel und die Online-Shops in der Deutschschweiz haben letztes Jahr weniger Bücher verkauft. Weil gleichzeitig die Buchpreise stiegen, blieb der Umsatz praktisch stabil – mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent.
Seit zwei Jahren stagnieren die Umsätze des Deutschschweizer Buchhandels. (Bild: zVg)

Seit zwei Jahren bewegt sich die Buchbranche der Deutschschweiz in wirtschaftlicher Hinsicht seitwärts, mit einer leichten Abwärtstendenz. Dies zeigt der Branchenmonitor Buch, der von GfK Entertainment im Auftrag des Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verbands SBVV erstellt wird. Während im Vorjahr der Umsatz um 0,7 Prozent zurückgegangen war, reduzierte er sich 2024 um 0,2 Prozent, wie der SBVV mitteilt.

Über einen längeren Zeitraum betrachtet sind die Umsätze des stationären Buchhandels und der Online-Shops in der Deutschschweiz – abgesehen von einer deutlichen Steigerung während der Pandemie – recht stabil. Die Situation für Verlage und Buchhandlungen, die traditionellerweise eher geringe Erträge erzielen, bleibe wegen des erhöhten Kostendrucks aber weiterhin «sehr herausfordernd», schreibt der SBVV.

Weniger Bücher verkauft

Insgesamt ging die Zahl verkaufter Bücher 2024 gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent zurück. 2023 hatte das Minus bei den Stückzahlen noch 3,7 Prozent betragen. Die Preissteigerungen von durchschnittlich 1,0 Prozent kompensierten das Minus bei den Stückzahlen weitgehend. Das Weihnachtsgeschäft war zudem stärker, als es jenes im Vorjahr gewesen war: Im Dezember 2024 wurde ein Umsatzwachstum von 0,9 Prozent erzielt, bei einem regulären Verkaufstag weniger. Bücher bilden weiterhin eine der wichtigsten Geschenkkategorien. Die Warengruppen blieben im Jahresvergleich recht stabil; einen grösseren Rückgang verzeichneten die Reisebücher mit einem Umsatzminus von 5,4 Prozent, während die Warengruppe Sachbuch um 6,4 Prozent zulegte.

Meistverkauftes Buch aus Schweizer Feder

Erfreut zeigt sich der SBVV, dass heimisches Schaffen beim Schweizer Publikum weiterhin «äusserst gut ankommt»: Gleich elf Titel von hiesigen Autorinnen und Autoren schafften es 2024 unter die Top 20 der Jahresbestseller-Liste Hardcover Belletristik, sieben davon behaupteten sich gar in den Top 10. Meistverkauftes Buch war «Vermisst – Der Fall Anna» von Christine Brand (Blanvalet), gefolgt von «Das kleine Haus am Sonnenhang» von Alex Capus (Hanser). Als erfolgreichstes Buch aus einem Schweizer Verlag platzierte sich Martin Suters «Allmen und Herr Weynfeldt» von Diogenes auf Platz 4. Insgesamt stammen sieben Bücher der Belletristik-Top-20 aus Schweizer Verlagen.

Bei den Sachbüchern schwang «Altern» von Elke Heidenreich (Hanser Berlin) obenaus, auf Platz 2 konnte sich die Schweizer Philosophin Barbara Bleisch mit «Mitte des Lebens» (Hanser) platzieren. Erfolgreichstes Sachbuch aus einem Schweizer Verlag war «Faustregeln» von Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler, publiziert von Kein & Aber, auf Platz 7.

Bei den Kinderbüchern blieb der Dauerbrenner «Gregs Tagebuch» mit dem best- und drittbestverkauften Buch des Jahrs äusserst erfolgreich, als Star des heimischen Kinderbuchs erwies sich einmal mehr Globi: «Globi im Museum» aus dem Globi-Verlag erreichte Rang 5. Auch die Verlage NordSüd und Atlantis Kinderbuch konnten Kinderbücher unter den Top 20 platzieren.

Den ausführliche Marktreport 2024 mit absoluten Umsatzzahlen publiziert der SBVV am 5. März 2025.

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