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Die Schweizer gehen nicht gerne einkaufen
Den meisten Menschen macht Einkaufen weder Spass, noch erleben sie es als sinnstiftend. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Gottlieb-Duttweiler-Instituts (GDI). Demnach zählt Shopping zu den unbeliebtesten Freizeitaktivitäten. Es ist fast so unbeliebt wie Hausarbeit und weniger beliebt als bezahlte Arbeit. 50.5 % der Schweizerinnen und Schweizer nutzen ihre Zeit lieber anders als einzukaufen. Rund jeder Vierte (26.4 %) würde am liebsten gar keine Zeit mit Einkaufen verbringen. Einkaufen werde nicht mehr als angenehme Freizeitbeschäftigung, sondern als «mühsame Tätigkeit» wahrgenommen, schreibt das GDI in einer Mitteilung. Der Lebensmitteleinkauf macht laut Studie dabei noch am meisten Freude.
Die Einkaufszeit sinkt
Die Schweizerinnen und Schweizer gehen heute pro Tag nur etwa 16.4 Minuten einkaufen. Und die wöchentliche Einkaufszeit wird in Zukunft vermutlich weiter sinken. Fast ein Fünftel aller Befragten (19.9 %) in der GDI-Studie will in den kommenden 12 Monaten die Einkaufszeit weiter reduzieren. Für 85 % der Menschen kommt es vor allem auf eines an: den Einkauf so schnell und effizient wie möglich hinter sich zu bringen. Nur etwa 3 % wünschen sich mehr Zeit fürs Einkaufen und gerade mal 15 % gehen noch bummeln.
Die Einkaufszeit von Männern und Frauen gleicht sich an
Die GDI-Studie zeigt auch: Das Klischee «Frauen kaufen öfter ein als Männer» hat ausgedient. Frauen und Männer investieren heute gleich viel Zeit in Shopping. Ein Grund ist, dass Männer von Jahr zu Jahr mehr Aufgaben im Haushalt übernehmen. Über alle Einkommens- und Familienkonstellationen hinweg teilen sich 41 % der Haushalte die Verantwortung für diesen Bereich. Dabei ist Einkaufen die Haushaltsaufgabe, die Paare mit Abstand am häufigsten gemeinsam übernehmen.
Vier Tipps für den Handel
Aus den Resultaten der Studie leitet das GDI vier Empfehlungen für den Handel ab: Damit Einkaufen für KundInnen wieder attraktiver wird, muss der Handel sich gemäss den GDI-Forschern an vier Ps halten: Er müsse schneller, näher, schöner und sinnvoller werden. Der Handel müsse der Kundschaft schnelles, effizientes Einkaufen ermöglichen und dafür sorgen, dass die investierte Zeit als angenehm und sinnvoll empfunden werde, so das GDI.
Für die Studie wurden im Juli und August 2023 zwei repräsentative Konsumentenbefragungen unter insgesamt 1500 DeutschschweizerInnen durchgeführt. Zudem wurden internationale Studien, wissenschaftliche Artikel und Datenbanken ausgewertet. Das habe gezeigt, dass die identifizierten Trends über die Grenzen der Schweiz hinaus gültig seien, schreibt das GDI.
Die Studie «Ausgebummelt – Wege des Handels aus der Spass- und Sinnkrise» kann gratis auf der GDI-Website heruntergeladen werden.