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Einkaufssituation entspannt sich
Zudem entspannt sich die Einkaufssituation nicht nur bezüglich Lieferfristen, sondern auch bezüglich Preissteigerungen zusehendes. Derweil hat sich aber der Stellenaufbau verlangsamt. Die Dynamik im mehr auf den Binnenkonsum ausgerichteten Dienstleistungssektor bleibt hingegen weiterhin positiv. Die gute Arbeitsmarktlage dürfte dem Konsum bis auf Weiteres zum Vorteil gereichen. Die Margen bleiben trotz weniger verbreiteten Preissteigerungen im Einkauf unter Druck.
Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) für die Industrie notiert im Februar mit 48.9 Zählern wie bereits im Vormonat unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Mit einem Minus von 0.4 Punkten hat der Industrie-PMI im Vergleich zum Januar sogar geringfügig abgenommen (vgl. Abb. 1). Der seit Herbst 2021 sichtbare Tempoverlust der Industrieaktivität mündet mittlerweile somit in einem veritablen Rückgang, wenn auch einem vergleichbar schwachen.
Auftragsbestand nimmt weniger verbreitet ab
Der Rückgang der Produktion ist nach wie vor nur wenig verbreitet, vermeldet doch nur rund jedes fünfte Unternehmen ein abnehmendes Produktionsvolumen. Die Subkomponente «Produktion» notiert mit 49.4 Zählern denn auch nur knapp unterhalb der Wachstumsschwelle. Positiv hervorzuheben ist auch, dass weniger Unternehmen einen Rückgang im Auftragsbestand vermeldet haben als im Vormonat. Die entsprechende Subkomponente ist um 3.1 Punkte angestiegen und liegt mittlerweile bei 46.4 Zählern. Verlangsamt hat sich derweil auch der Personalaufbau. Die Subkomponente «Beschäftigung» ist den dritten Monat in Folge gesunken. Mit 53.9 Zählern liegt sie aber nach wie vor über der Wachstumsschwelle.
Entspannung bei den Lieferfristen ...
Erneut verbessert hat sich im Februar die Einkaufssituation. Die Subkomponente «Lieferfristen» notiert deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle auf dem tiefsten Stand seit Juni 2009 (vgl. Abb. 2). Nur noch 5 Prozent der Unternehmen vermelden mittlerweile längere Wartezeiten als im Vormonat und damit deutlich weniger als im ersten Halbjahr 2022, als wiederholt mehr als 80 Prozent der Unternehmen von längeren Lieferzeiten berichtet haben.
... und weniger verbreitet steigende Einkaufspreise
Die Normalisierung an der Preisfront dauert zwar etwas länger, doch der Trend geht deutlich in Richtung weniger verbreiteter Preisanstiege (vgl. Abb. 3). Im Februar ist die Subkomponente «Einkaufspreise» um 5.9 Punkte gesunken und liegt nun auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2020 – einer Zeit deutlich vor Ausbruch des Kriegs und der Eskalation der Energiekrise. Indes ist aber nach wie vor rund jedes vierte Unternehmen mit höheren Preisen im Einkauf konfrontiert. Dies sind weiterhin mehr als die 11 Prozent der Unternehmen, welche sinkende Preise melden. Doch zum Vergleich: Im März 2022 meldeten noch 91 Prozent der Unternehmen höhere Einkaufspreise.