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Grosse Unterschiede bei den Preisaufschlägen
2008 hatte die Schweiz zum letzten Mal eine Inflationsrate von gut 3 Prozent. Danach ging es nur noch abwärts. Viele Güter und Dienstleistungen wurden in der Schweiz in den letzten Jahren sogar billiger. Die Trendwende kam vor einem Jahr. Seither klettern die Preise in die Höhe. Das Bundesamt für Statistik hat die neuesten Inflationszahlen veröffentlicht.
Im April kostete der Warenkorb 2.5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Angetrieben wird die Inflation in der Schweiz vor allem von jenen Gütern, die importiert werden müssen. 6.6 Prozent teurer sind die Importe verglichen mit vor einem Jahr. Bei jenen Gütern, die im Inland produziert werden, beträgt die Teuerung erst 1.2 Prozent.
Betroffen von den Preissteigerungen ist fast alles im Land. Die Preisaufschläge sind aber unterschiedlich gross. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP bei Detailhändlern sind die Preise seit Beginn des Jahres für beispielsweise Elektrogeräte im einstelligen Prozentbereich gestiegen. Bohnenkaffee kostet 10 Prozent mehr, Textilien schlugen 15 Prozent auf und für Batterien muss man 25 Prozent mehr auf den Ladentisch legen, um einige Beispiele zu nennen.
Die 2.5 Prozent Teuerung ist also lediglich eine statistische Grösse. Wie sehr Konsumenten und Konsumentinnen individuell von der Teuerung betroffen sind, hängt davon ab, welche Güter und Dienstleistungen sie im Detail brauchen. Ist die statistische Inflation von 2.5 Prozent nun aber viel oder wenig?
Gemessen am Ziel der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist es zu viel. Die SNB will die Preise möglichst stabil halten und strebt deshalb eine Steuerung von unter 2 Prozent an. Trotzdem hat sie bis jetzt nichts unternommen, um die Teuerung zu bremsen.
Das hängt auch damit zusammen, dass die Teuerung in der Schweiz noch deutlich geringer ist als in der Eurozone oder in den USA. Dort liegen die Inflationsraten bei 7.5 beziehungsweise 8.5 Prozent. Ein Grund, wieso die Preise in der Schweiz bis jetzt weniger stark angestiegen sind als im Ausland, ist unsere Währung. Der Franken ist gegenüber anderen Währungen stärker geworden und verbilligt damit unsere Importe.
Quelle: SRF / Rende-vous