Handel / Politik
10. April 2024

In Zug ist die Kaufkraft am grössten

Wer im Kanton Zug lebt, habt im Schnitt fast doppelt so viel Geld für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung wie jemand aus dem Kanton Jura. Das zeigt die neue Kaufkraftstudie von GfK. In Deutschland und Österreich ist die Kaufkraft deutlich kleiner.
Im Kanton Zug ist die Kaufkraft mit im Schnitt 86’431 Euro pro Kopf am grössten in der Schweiz. (Symbolbild: Pixabay)

Mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft von 52’566 Euro (+3,2%) steht den Schweizern 2024 wieder deutlich mehr Geld für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als den Einwohnern der benachbarten Länder Österreich und Deutschland. Die Österreicher weisen eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 29’266 Euro (+6.7%) auf, während die Deutschen in diesem Jahr im Schnitt 27’848 Euro (2,8%) ausgeben können. Das geht aus den neuen Kaufkraftstudien der Marktforscherin GfK hervor. Laut Prognose von GfK beläuft sich die Kaufkraftsumme in der Schweiz bei mehr als 8,8 Millionen Einwohnern im Jahr 2024 auf insgesamt 463,4 Milliarden Euro. 

Laut GfK gibt es auch innerhalb der Länder deutliche reginale Unterschiede in Bezug auf das verfügbare Nettoeinkommen. Bei den Schweizer Kantonen führen wie in den Vorjahren Zug, Schwyz und Nidwalden das Ranking an. Mit 86’431 Euro pro Kopf liegt der Kanton Zug dabei deutlich auf dem ersten Platz. Damit stehen den Menschen dort über 64 Prozent mehr als dem durchschnittlichen Schweizer für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung.

Insgesamt weisen acht der 26 Schweizer Kantone eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft auf, während in mehr als zwei Dritteln das Ausgabepotenzial unterdurchschnittlich ist. Im letztplatzierten Kanton Jura haben die Menschen eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 44’034 Euro, womit sie mehr als 16 Prozent unter dem Landesdurchschnitt liegen.

Auf der feinräumigeren Bezirksebene werden die grossen regionalen Kaufkraftunterschiede noch deutlicher. Spitzenreiter bei den Schweizer Bezirken ist wie auch in den Jahren zuvor Höfe, wo den Einwohnern 131’932 Euro pro Kopf und damit knapp 151 Prozent mehr als dem Landesdurchschnitt zur Verfügung stehen. Auf den Rängen zwei und drei folgen der Bezirk Meilen und der Kanton Zug, deren Pro-Kopf-Kaufkraft 65 Prozent bzw. 64 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt liegen.

Am anderen Ende des Rankings befindet sich wie in den Vorjahren die Region Bernina: Hier haben die Einwohner ein Ausgabepotenzial von 38’590 Euro pro Kopf, womit sie fast 27 Prozent unter dem Landesdurchschnitt liegen. Damit ist die Pro-Kopf-Kaufkraft im Bezirk Höfe mehr als 3,4-mal so hoch wie in der Region Bernina.

Abhängig von Entwicklung der Preise

Die Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten und steht für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung. Ob mit dem nominalen Kaufkraftzuwachs tatsächlich ein höheres frei verfügbares Einkommen einhergeht, hängt allerdings davon ab, wie sich 2024 die Verbraucherpreise entwickeln werden.

pd/mos
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