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Inapa informiert zu langen Lieferzeiten und steigenden Preisen
Vom Frühjahr 2020 an hatte sich aufgrund der Coronakrise die Nachfrage nach Papier stark abgeschwächt, weltweit hatten Papierhersteller ihre Produktionskapazitäten und teils auch den Personalstand deutlich reduziert. Jetzt, bei wieder anziehender Nachfrage, können die Hersteller jedoch ihre Kapazitäten nicht schnell genug wieder erweitern. Zudem habe die Nachfrage nach Zellstoff sowie nach anderen Roh- und Hilfsstoffen aus Nicht-Papier-Bereichen stark zugenommen, verweist Inapa in seiner Mitteilung auf einen weiteren Hintergrund. „Verschärft wird dieser Effekt dadurch, dass sich die chinesische Wirtschaft sehr viel schneller als erwartet erholt hat. Die in China – und übrigens auch in den USA – stark angestiegene Nachfrage nach Rohstoffen, Vorleistungsgütern und Transportcontainern hat die Preise weiter in die Höhe getrieben und erschwert den Zugriff auf benötigte Produktionsmengen.“
Parallel dazu habe es pandemieunabhängige, geplante Kapazitätsstilllegungen und -verlagerungen gegeben – gerade bei den holzhaltigen gestrichenen Papieren. „Das hat eine rasante Verlagerung der Nachfrage in Richtung holzfreier Papiere nach sich gezogen.“ Hinzu kommt die bekannte Tendenz, Produktionskapazitäten weg von grafischen Papieren und hin zu Verpackungsmaterialien zu steuern. Eine weitere Entwicklung betreffe die Spezialisierung auf margenträchtigere Produkte, die auch die Papierindustrie erfasst hat.
„Wir beobachten derzeit auch eine Verlagerung von Druckkapazitäten von Asien zurück nach Europa“, so der Großhändler. Sie führe zu einer unerwarteten Nachfrage nach Papier und Karton in Europa. Grund dafür sei – neben nun eben doch höheren Produktionskosten in Asien – vor allem die Verknappung von Seefrachtkapazitäten.
Generell sei für die Papierindustrie die Rohstoffbeschaffung deutlich herausfordernder geworden, betont Inapa: „Die Knappheit gewisser Rohstoffe führt zu teils massiven Preiserhöhungen. Die Absicherung der Belieferung hat höchste Priorität für die Hersteller. Immerhin: Beim Zellstoff scheint der Anstieg zum Stillstand zu kommen. Aber die Liefermengen bleiben gering, weil die Nachfrage nach Zellstoff aus Nicht-Druckpapier-Bereichen weiterhin sehr stark ist.“
Von einer Entspannung der Gesamtsituation in den kommenden Wochen sei nicht auszugehen. Die Lieferzeiten werden würden sich bis Ende des Jahres „nicht nennenswert“ verbessern. Das werde weitere Preiserhöhungen auch Anfang kommenden Jahres nach sich ziehen, so die Erwartung beim Großhandelsunternehmen. Bislang hätten es die Papierlieferanten nicht geschafft, die seit langem angespannte Ertragssituation zu verbessern.
Inapa werde weiterhin auf intensives Beschaffungsmanagement, auf konsequente Bedarfsoptimierung und auf belastbare, in vielen Fällen langjährige Lieferantenbeziehungen setzen. Zugleich setze man auf den offenen, proaktiven Austausch mit den Kunden.