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Konsumentinnen und Konsumenten geben für Weihnachtsgeschenke deutlich weniger Geld aus
Den Schweizerinnen und Schweizern sitzt dieses Jahr bei den Weihnachtsgeschenken das Portmonnaie weniger locker im Sack als auch schon. So geben Konsumentinnen und Konsumenten durchschnittlich noch 282 Franken für Geschenke aus – das sind 22 Prozent weniger als im Vorjahr. Das hat eine Umfrage der Beratungsfirma EY ergeben. Das ist der niedrigste Wert seit 2015.
Die Gründe sind klar: Inflation und hohe Energiekosten bremsen die Ausgabefreude. So gaben fast 60 Prozent der befragten Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz geben an, dass sie ihre Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr «leicht» oder sogar «deutlich» reduzieren werden, wie EY in einer Mitteilung schreibt.
Letztes Jahr gönnten sich die Menschen nach der Coronapandemie ein grosszügiges Weihnachten, sie gaben in der Schweiz im Schnitt die Rekordsumme von 343 Franken für Geschenke aus. «Letztes Jahr war für viele Konsumentinnen und Konsumenten wohl noch ein Nachholjahr aufgrund Corona», ordnet André Bieri, Markets Leader Switzerland bei EY in der Schweiz, ein. Heuer würden aber eine schwache Lohnrunde, eine erneut signifikante Erhöhung der Krankenkassenprämien und eine zweite Erhöhung des Referenzzinssatzes mit entsprechenden Auswirkungen auf Mieten die Konsumlust dämpfen, so Bieri.
Die Reduktion der Weihnachtsausgaben ist generationenübergreifend festzustellen: Am wenigsten beeindruckt zeigen sich die Befragten im Alter von bis zu 35 Jahren. Sie wollen 13 Prozent weniger Geld in die Hand nehmen als letztes Jahr.
Die häufigsten Geschenke unter dem Weihnachtsbaum
Die beliebtesten Geschenke sind auch dieses Jahr Geschenkgutscheine/Geld mit 37 Prozent (Vorjahr: 41 Prozent), Spielwaren mit 36 Prozent (2022: 38 Prozent) Lebensmitten/Süsswaren mit 34 Prozent (2022: 34 Prozent). Auf den weiteren Plätzen liegen Kleidung (31 Prozent), Bücher (23 Prozent) und Kosmetika (18 Prozent).
Laut Experte Bieri bestätigt sich damit der Trend, dass nützliche Gegenstände für den Alltagsgebrauch verschenkt würeen oder ohnehin notwendige Anschaffungen. «Beim Nachwuchs wird auch bei finanziellen Herausforderungen am wenigsten gespart», sagt Bieri weiter.
Die mit Abstand höchsten Summen investieren Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz auch in diesem Jahr wieder in Geschenkgutscheine und in Spielwaren: Im Durchschnitt sollen die Ausgaben hierfür bei 48 Franken (Geschenkgutscheine/Geld) beziehungsweise bei 46 Franken (Spielwaren) liegen. Die stärksten Budgetkürzungen gegenüber 2022 soll es in den Bereichen Smartphone/Tablet/Wearables (minus 61 Prozent) und Reisen (minus 39 Prozent) geben. Aber auch in den Kategorien Unterhaltungselektronik, CDs/DVDs, Schmuck, Einrichtungsgegenstände, gedruckte Bücher und E-Books betragen die Rückgänge gegenüber dem Vorjahr jeweils mehr als 30 Prozent.
Fachgeschäfte nahezu gleichauf mit Warenhäusern/Einkaufszentren
40 Prozent der Befragten gaben an, ihre Weihnachtsgeschenke lieber beim Einzelhändler vor Ort zu kaufen als online, namentlich, weil sich im Geschäft die Ware besser beurteilen lasse. 30 Prozent bevorzugen den Onlinehandel, weil man dort rund um die Uhr bestellen kann. Bei den Ausgaben dürfte aber der Onlinehandel mit einem geschätzten Marktanteil von 41 Prozent (116 Franken) die Nase vorn haben gegenüber Warenhäusern/Einkaufszentren und Fachgeschäften/Fachmärkten, die mit einem erwarteten Marktanteil von je 23 Prozent (66 bzw. 64 Franken) nahezu gleichauf sind.
Sie können die vollständige Studie auf der EY-Website runderladen.
pd/mos