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Kunden wollen ihre Bestellungen schnellstmöglich erhalten
Beratungen im Bereich Konsumverträge sind mit einem Anteil von fast 37 Prozent Spitzenreiter an der Klagemauer des Konsumentenschutzes, wie die Allianz des Deutschschweizer Konsumentenschutzes, der Westschweizer FRC und des Tessiner ACSI am Freitag mitteilte. Sie hat ihre Ärgerliste bereits zum sechsten Mal veröffentlicht.
Dank der Pandemie boomt das Online-Geschäft auch im laufenden Jahr. Doch die Lieferfristen sind oft endlos lange, insbesondere bei Bestellungen aus dem Ausland. Einige Anbieter seien von der steigenden Nachfrage offensichtlich überfordert, hiess es in der Mitteilung. Insbesondere bei Bestellungen aus dem Ausland komme es immer wieder zu erheblichen Lieferverzögerungen. Dies verärgere die Kundschaft, weil sie die bestellten Produkte in der Regel im Voraus bezahlt würden.
Weiter seien Garantieverweigerungen ein heisses Thema bei den Beratungshotlines der Konsumentenorganisationen. Vor allem bei Smartphones und Fotokameras würden Garantieleistungen oft zu Unrecht verweigert. Beweise beizubringen, dass Defekte bereits beim Kauf bestanden hätten, sei indes nahezu unmöglich. Es sei deshalb auch in der Schweiz Zeit für eine Beweislastumkehr wie in der EU, forderte der Konsumentenschutz.
Abofallen im Internet
Ebenfalls für viel Ärger gesorgt im laufenden Jahr hätten aggressive und unlautere Verkaufsmethoden und die Kundendienste der Telekom-Anbieter (15 Prozent der Beratungen). Die Besteller fallen beim Surfen im Internet etwa auf Abofallen herein. Obwohl Telekom-Anbieter seit Mitte Jahr Werbeanruf-Filter anbieten müssen, träfen noch immer entsprechende Beschwerden bei den Konsumentenschutzorganisationen ein. Es brauche deshalb technische Verbesserungen bei den Werbefiltern.
Auch der Kundendienst der Telekom-Anbieter lässt gemäss der Ärgerliste zu wünschen übrig. Zu oft sei am anderen Ende der Leitung schlecht geschultes Personal tätig, das die Kundschaft hinhalte oder deren Anliegen verharmlose.
Auf den weiteren Plätzen der Ärgerliste folgen Unbill mit Krankenkassen, Finanz- und Gesundheitsdienstleistern sowie mit ÖV-Dienstleistern.