Handel / Politik
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23. Juni 2019

Papier-Industrie: Konzentration der Branchenverbände

Die Papierindustrie einerseits und die energieintensiven Branchen andererseits fokussieren ihre Verbände. Künftig werden der Industrieverband ZPK (Verband der Schweizerischen Zellstoff-, Papier- und Kartonindustrie) und der ASPI (Arbeitgeberverband Schweizerischer Papier-Industrieller) fusionieren und im neu gegründeten Verband SPKF (Verband Schweizerischer Papier-, Karton- und Folienhersteller) die Interessen der Mitglieder wahrnehmen. Die Energie- und Umwelthemen werden konzentriert in der IGEB, Interessengemeinschaft Energieintensive Branchen, behandelt.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Papierindustrie weltweit und in der Schweiz stark verändert. Die Volumina waren massiv rückläufig, insbesondere im Bereich der sehr hochwertigen und grafischen Papiere und der Zeitungsdruckpapiere. Die Veränderung der nationalen Rahmenbedingungen für die Basisindustrien und der global stattfindende Konzentrationsprozess führten unter anderem dazu, dass die Produktionsmengen aus der Schweiz in andere Konzernstandorte ausgelagert wurden. Daraufhin mussten mehrere Schweizer Produktionsstätten geschlossen werden. Aktuell beschäftigen die Unternehmen der Schweizer Papierindustrie insgesamt 1800 Mitarbeiter.

Konzentration der Branchenverbände
Nun wird der Konzentrationsprozess auf der Verbandsebene nachvollzogen. Die zwei massgebenden Verbände der Papier herstellenden Industrie werden sich neu in einem Verband organisieren. IGEB wird sich weiterhin konsequent um die Interessen der energieintensiven Branchen kümmern. Die zwei Verbände ZPK und ASPI fusionieren per Ende 2019 und übernehmen gemeinsam im Verband SPKF die Branchenvertretung der Papierindustrie. Der SPKF kümmert sich um das wichtige Thema der Industrie und des GAV sowie um die Arbeitgeberbereiche Ausbildung und Sozialpartnerschaft.

Chance und Entlastung
Der Zusammenschluss bedeutet für die Industrie eine Fokussierung auf die jeweiligen Kernbereiche. Zudem bringt es den Unternehmen eine Entlastung in ihrer Milizarbeit. Die Verbandsvertreter sind überzeugt, mit der schlankeren Organisation gut aufgestellt zu sein. Sie können die Branchenanliegen Energie- und Klimapolitik sowie Ausbildung und Sozialpartnerschaft effizient und professionell vertreten.

 

ÜBERBLICK VERBÄNDE

ZPK
Der Industrieverband der Schweizer Papierindustrie ZPK wurde bereits 1899 gegründet. Er förderte über all die Jahre die Interessen der schweizerischen Zellstoff-, Papier- und Kartonindustrie. Als Dachverband unterstützt er die anderen zwei Verbände. Ein grosser Teil der Branche sind Mitglieder des Verbands.

ASPI
1909 wurde der ASPI als Arbeitgeberverband der Papier- und Zellstoffindustrie gegründet. Der Verband blickt auf eine 110-jährige Sozialpartnerschaft zurück – der aktuell gültige Gesamtarbeitsvertrag regelt die Anstellungsbedingungen der Branche einheitlich. Neben der Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber fördert der ASPI die Aus- und Weiterbildung in der Branche und den Zusammenhalt unter den Mitgliedern. Es bestehen verschiedene Netzwerkgruppen, die sich regelmässig treffen. Der Verband ist für das Berufsbild des Papiertechnologen verantwortlich.

IGEB
Die IGEB, Interessengemeinschaft Energieintensiver Branchen, wurde 1997 gegründet und setzt sich gegenüber Politik und Öffentlichkeit, Verwaltung und innerhalb der Organisationen für die spezifischen Interessen der energieintensiven Betriebe ein. Im Fokus der IGEB stehen namentlich die Gewährleistung wettbewerbsfähiger und vergleichbarer Energiepreise für die energieintensiven industriellen Endverbraucher im internationalen Standortwettbewerb (gleich lange Spiesse) sowie das klimapolitische Engagement im Rahmen der geltenden und künftigen CO2-Gesetzgebung. Mit grosser Aufmerksamkeit wird auch die Infrastrukturpolitik verfolgt, sind doch die energieintensiven Basisindustrien bedeutende Verlader auf der Schiene und auf der Strasse.

Die Verbände werden durch die gleiche Geschäftsstelle in Zürich betreut. Die tatsächlichen Überschneidungen der Themen und Interessen werden nun auch auf Verbandsebene harmonisiert. Ab 2020 erfolgt die Interessenvertretung in neuer Zusammensetzung.

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