Handel / Politik
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30. Mai 2018

Papier wird teurer

Die Papierindustrie meldet für 2017 höhere Auslieferungen und Exporte, der Verbrauch in der Schweiz war jedoch weiter rückläufig. Zu schaffen machen den Papierherstellern die Digitalisierung und der europäische Wettbewerb. Der Druck auf die Margen ist gross, was auch nachgelagerte Branchen spüren dürften. Papierhändler wie beispielsweise Papyrus Schweiz und Fischer Papier haben für das laufende Jahr nochmals Preisanpassungen angekündigt.

Wie der Verband der Schweizerischen Zellstoff-, Papier- und Kartonindustrie (ZPK) Mitte Mai in seinem Jahresbericht mitteilte, hat die Schweizer Papierindustrie 2017 trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds mehr ausgeliefert und exportiert. Insgesamt lieferten die Unternehmen 1,242 Millionen Tonnen Karton und Papier aus und damit 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Exporte erhöhten sich um 1,2 Prozent auf 933'000 Tonnen. Wahrnehmbar rückläufig entwickelten sich hingegen die Importe, die um 3,2 Prozent auf noch 870'000 Tonnen sanken.
Der Verbrauch von Papier und Karton sank gegenüber dem Vorjahr um markante 6,1 Prozent auf noch 1,179 Millionen Tonnen. Damit fand ein langjähriger Trend seine Fortsetzung: Lag der Verbrauch pro Kopf zur Jahrtausendwende noch bei 245 Kilogramm, waren es zuletzt noch 139 Kilo.
Der stark exportorientierten, sowie kapital- und energieintensiven Papierindustrie machen seit Jahren die Digitalisierung und der kompetitive Markt in Europa zu schaffen, mit entsprechendem Druck auf die Margen.

Papierhändler passen die Verkaufspreise an
So hat die Papyrus Schweiz AG bereits Anfang Mai über eine Preisanpassung informiert. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Thalwil teilt mit, «dass sämtliche bedeutenden Papier- und Kartonproduzenten in den letzten Wochen europaweit weitere, teilweise massive Preiserhöhungen umgesetzt haben. Diese sind auf die überdurchschnittliche Verteuerung der Rohstoffe (Zellstoffe und Chemikalien) sowie auf die erheblich gestiegenen Logistik- und Transportkosten zurückzuführen.» Papyrus Schweiz AG könne die erhöhten Kosten trotz intensiven internen Prozessoptimierungen nicht weiter kompensieren und sehe sich deshalb gezwungen, die Verkaufspreise für Lieferungen ab Lager per 11. Juni 2018 wie folgt zu erhöhen: Büropapiere / grafische Papiere: 4 %, Kuverts: 3 %, Verpackungen: 3 %. Gemäss Mitteilung werden die zusätzlichen Teuerungszuschläge mit den aktuellen Zuschlägen kumuliert und offen auf den Rechnungen ausgewiesen.
Zum Produktangebot von Papyrus Schweiz gehören neben grafischen Papieren auch Büropapiere, Verpackungen und Hygieneartikel sowie Servicelösungen.

Diese Woche informiert auch die Fischer Papier AG ihre Kunden über eine Anpassung der Verkaufspreise. Die Fischer Papier mit Hauptsitz in St. Gallen bietet neben feinen grafischen Papieren für den Offsetdruck auch ein Sortiment an Büropapieren und Karton an, ein breites Verpackungssortiment sowie Spezialitäten für den «Large Format Printing»-Bereich. Im Kundenschreiben werden die gleichen Faktoren genannt wie bei Papyrus Schweiz, welche die Produktion verteuern und zu einer ungenügenden Ertragssituation geführt haben. Deshalb komme die Fischer Papier AG «nicht umhin, die Verkaufspreise leicht anzupassen.» So verteuern sich ab dem 18. Juni 2018 sämtliche Lieferungen ab Lager nochmals um 2 %. Dieser Teuerungszuschlag werde offen auf den Rechnungen ausgewiesen.

sda/pd
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