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PBS-Markt in Deutschland verliert in der Pandemie Milliarden-Umsatz
Dabei weist die Analyse von Marketmedia24 den Bereich Papier – größter Teilmarkt des betrachteten PBS-Marktes – mit einem Minus von rund 14 Prozent aus – der Bereich mit dem kräftigsten Rückgang. Aber auch die Umsätze für Büro- und Schulbedarf sowie Schreibwaren, die sich noch vor Corona im leichten Aufwind befanden, hätten in der Pandemie zweistellig nachgegeben, informiert das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen in Köln. Corona beeinträchtige weiterhin das Konsumklima. Der Frequenzrückgang in den Innenstädten verfestige sich. Das Corona-Reglement verursache zusätzliche Kosten. Zudem sind zahlreiche Lieferketten weiterhin gestört. „Umsatz- und Ergebniseinbußen sind in vielen Sortimenten spürbar, was zur Folge hat, dass in Summe Profitabilität und damit Investitionsfähigkeit tendenziell eingeschränkt bleiben“, so die Markteinschätzung.
Den Angaben zufolge habe sich während der Corona-Phase die Nachfrage in Richtung „mehr Qualität“ und „mehr Individualität“ entwickelt. Auch die Nachfrage nach nachhaltigen Angeboten habe zugelegt. Die Hersteller passten die Sortimente entsprechend an, auch wenn die Verkaufszahlen „noch nicht immer den gleichen Weg gehen“. Laut Marketmedia24 schätzen Marktbeobachter den Umsatzanteil nachhaltiger Produkte auf mindestens fünf und maximal 15 Prozent. „An einer strategischen nachhaltigen Ausrichtung führt demnach kein Weg vorbei“, so die Einschätzung.
Für den Vertriebskanal „Online“ erwartet Marketmedia24 eine Fortsetzung des Wachstumskurses, den auch die Corona-Jahre 2020 und 2021 nicht unterbrochen haben: Je nach Szenario erwartet man bei Marketmedia24, dass der Online-Handel bis 2030 mit fast 29 Prozent Marktanteil den Facheinzelhandel überflügeln wird.
Der neue „Branchen-Report Papier, Bürobedarf und Schreibwaren 2022“ von Marketmedia24 basiert nach eigenen Angaben auf Interviews mit Marktplayern und -influencern, Herstellern und Händlern sowie auf Primär- und Sekundärmarktforschung.