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Schweizer Einkaufsmanagerindizes entwickeln sich gegenläufig
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie verharrte im Oktober (saisonbereinigt) auf 49,9 Zählern. Er bleibt damit weiter knapp unter der Wachstumsschwelle: Beim PMI deuten Werte ab 50 Punkten auf Wachstum und Werte darunter auf einen Rückgang hin.
Der Index hatte im Vormonat mit einem leichten Anstieg allerdings den höchsten Stand seit Dezember 2022 erreicht. Damals hatte er letztmals über der Wachstums-Schwelle notiert, mit 54,1 Punkten gar deutlich. Mit der Entwicklung im Oktober habe aber der langandauernde Abwärtstrend in der Industrie wenigstens vorrübergehend ein Ende gefunden, teilte die UBS am Freitag mit. Die Grossbank gibt den Index zusammen mit dem Einkaufs- und Supply-Management-Verband Procure heraus.
So weise die Produktions- und Auftragsbestandkomponentene gar auf eine leichte Expansion hin, so die UBS. Die Produktion sei sogar auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen und befinde sich nun seit drei Monaten über der Wachstumsschwelle. Indes verhinderten die Lieferfristen und die Lagerbestände im Einkauf einen Anstieg des Industrie-PMI, denn beide Komponenten notierten im Oktober leicht tiefer als noch im September.
Die Interpretation der Lieferfristen sei derzeit schwierig - die Schwierigkeiten könnten sowohl von einer erhöhten Nachfrage aber auch von einer Beeinträchtigung von Lieferketten kommen. Die Situation in der Industrie könne daher leicht besser sein als vom PMI ausgewiesen, erklären die Experten.
Dienstleistungs-PMI wieder über 50
Der PMI für den Dienstleistungssektor stieg im Oktober saisonbereinigt um 2 Punkte auf 51,8 Zähler und kletterte damit wieder leicht über die Wachstumsschwelle. Während die Geschäftstätigkeitskomponente etwas nachgab, wurde der Rückgang durch einen Anstieg der Komponenten Neuaufträge, Auftragsbestand und besonders der Beschäftigung wettgemacht.
Mit einem Wert von 49,1 nach 44,6 im Vormonat deute die Beschäftigungskomponente zwar weiterhin auf eine geringere Beschäftigung hin, das Risiko eines massiven Abbaus sei mit der Erholung der Komponente im Oktober aber fürs Erste abgewehrt.