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Safety Gate Report 2024: Starker Anstieg von gefährlichen Produkten

Letztes Jahr gingen 4137 Warnmeldungen bei Safety Gate ein – das ist die bisher höchste Zahl seit der Inbetriebnahme des Systems im Jahr 2003, wie die Europäische Kommission mitteilt. Diese Zunahme der Warnmeldungen zeige die zunehmende Wirksamkeit von Safety Gate und das wachsende Vertrauen in das System, heisst es weiter. Die Behörden würden die Plattform häufiger nutzen, um potenzielle Gefahren für die Verbrauchersicherheit zu melden und dagegen vorzugehen.
Im vergangenen Jahr waren Kosmetika (36 %) nach wie vor die am häufigsten gemeldeten Produkte, von denen Gesundheitsrisiken ausgingen, gefolgt von Spielzeug (15 %), Elektrogeräten (10 %), Kraftfahrzeugen (9 %) und chemischen Erzeugnissen (6 %).
In fast der Hälfte der Warnmeldungen stellten chemische Inhaltsstoffe das Hauptrisiko dar. Zu den nachgewiesenen gefährlichen Chemikalien gehörten Cadmium, Nickel und Blei in Schmuck, allergene Duftstoffe in Körperölen sowie synthetische Chemikalien, die zum Weichmachen von Kunststoff verwendet werden, z. B. in einigen Kleidungsstücken. 97 % der gemeldeten Kosmetika enthielten BMHCA, einen verbotenen synthetischen Duftstoff, der das Fortpflanzungssystem schädigen und Hautreizungen verursachen kann.
Behörden reagierten
Die Marktüberwachungsbehörden reagierten auf die Warmeldungen und ergriffen laut Mitteilung mehr als 4200 Massnahmen, um den Verkauf dieser Produkte zu stoppen oder sie sogar vom Markt zu nehmen. Das Schnellwarnsystem Safety Gate ermöglicht es den nationalen Marktüberwachungsbehörden der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), gefährliche Non-Food-Produkte zu melden und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und andere Behörden zu warnen, damit diese rasch tätig werden. Safety-Gate-Warnmeldungen betreffen Risiken für die menschliche Gesundheit und Sicherheit wie Ersticken, Strangulation und Beschädigung des Hör- oder Sehvermögens sowie Risiken für die Umwelt, die Energieressourcen und das Eigentum.
Digitaler Produktepass erhöht Spielzeugsicherheit
Am 10. April 2025 haben das Europäische Parlament und der Rat eine politische Einigung über neue Vorschriften für sicheres Spielzeug erzielt (haptik.ch berichtete). Die von der Kommission vorgeschlagene neue Verordnung verbietet die Verwendung schädlicher Chemikalien wie PFAS, endokriner Disruptoren und Bisphenole in Spielzeug. Für jedes Spielzeug wird ein digitaler Produktpass ausgestellt, um zu verhindern, dass unsichere Spielzeuge, die online oder offline verkauft werden, in die EU gelangen. Die Verordnung legt striktere Vorschriften für den Online-Verkauf fest und gibt Inspektoren mehr Befugnisse, gefährliche Spielzeuge vom Markt zu nehmen. So wird laut EU-Kommission sichergestellt, dass importiertes Spielzeug für die Verbraucher genauso sicher ist wie in der EU hergestelltes.
Zum Safety-Gate-Jahresbericht: https://ec.europa.eu/safety-gate/#/screen/pages/reports