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Schweizer Detailhandel dürfte 2024 leicht wachsen
Zwar werden die Budgets der Konsumenten vom starken Anstieg der Krankenkassenprämien sowie schwachen Reallohnsteigerungen geschmälert, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten «Retail Outlook 2024» der UBS hervorgeht, der früher jeweils von der Credit Suisse publiziert wurde. Die wachsende Bevölkerung und der robuste Arbeitsmarkt stärkten aber den Konsum.
Konkret dürften die Detailhandelsumsätze 2024 nominal insgesamt um 1 Prozent steigen. Real dürfte ebenfalls ein positives, wenn auch schwaches Wachstum von 0,3 Prozent verzeichnet werden.
Gerade im Food/Near-Food-Segment, das vom Bevölkerungswachstum profitiere, rechnen die UBS-Experten 2024 mit einem Wachstum. Die Preissteigerungen bei Lebensmitteln dürften sich dabei analog zur Inflation abschwächen und durchschnittlich noch bei etwa 1 Prozent liegen.
Stagnation im Non-Food-Bereich erwartet
Derweil rechnen die Ökonomen mit einer Stagnation im Non-Food-Segment. Dort dürfte die Teuerung noch 0,5 Prozent ausmachen. Dieser Bereich werde wohl die belasteten Haushaltsbudgets durch die erhöhten Krankenkassenprämien und schwachen Lohnanstiege zu spüren bekommen.
Auch der Einkaufstourismus bleibt der Studie zufolge ein Einflussfaktor für den hiesigen Detailhandel: Zwar steigen die Preise in den Nachbarsländern inflationsbedingt stärker als in der Schweiz. Dennoch dürfte es die hiesige Bevölkerung auch 2024 in die Läden ennet der Grenze ziehen.
Denn durch den starken Franken bleibt die Kaufkraft der Schweizer im nahen Ausland nämlich hoch. Zudem dürfte die Inflation auch dort weiter zurückgehen.
Onlinehandel wächst weiter
Schliesslich dürfte es im Onlinehandel aber auch weiterhin bergauf gehen: Dieser hat den Prognosen zufolge 2023 nach einem Rückgang im Vorjahr leicht zugelegt.
Diese Tendenz dürfte 2024 laut den UBS-Experten anhalten. Damit könnten die Online-Umsätze im laufenden Jahr knapp 12 Prozent des Gesamtumsatzes im Detailhandel ausmachen.
awp/sda