16. März 2021

Spielabende bescheren Hoch

16. März 2021

Spielabende bescheren Hoch

Seit dem 1. März sind die Läden wieder offen. Doch kommen überhaupt Kunden? Und wie schlagen sich die einzelnen Branchen, grosse und kleine Geschäfte? Die NZZ hat sich in Zürich umgehört - auch bei Franz Carl Weber.

Andreas Zürcher, der Geschäftsführer der City-Vereinigung, fasst die allgemeine Stimmung unter den Ladeninhabern in der Innenstadt so zusammen: «Die Frequenzen stimmen natürlich noch überhaupt nicht.» Die Geschäfte spürten, dass viele Berufstätige hauptsächlich von zu Hause aus arbeiteten und Touristen sowie Geschäftsreisende wegblieben. Entsprechend seien die Geschäftsgänge nicht vergleichbar mit jenen vor der Pandemie. Samstags laufe es allerdings tendenziell besser als unter der Woche.

Trotzdem sei die Wiedereröffnung vor vierzehn Tagen ein «Lichtblick» gewesen, sagt Zürcher: Nun könne man immerhin wieder Umsätze generieren. Auch die Angestellten hätten sich gefreut, wieder arbeiten zu dürfen. Wichtig für die Entwicklung der Besucherfrequenzen ist laut Zürcher, dass die Cafés und Restaurants möglichst bald wieder öffnen können, da dies die Kunden zum Verweilen in der Innenstadt animiert.

Guter Start bei Franz Carl Weber

Beim Spielzeug-Spezialisten Franz Carl Weber in der Zürcher Innenstadt ist das Geschäft nach dem zweiten Lockdown besser als erwartet gestartet. In den ­ersten beiden Märzwochen habe man den Umsatz um 10 Prozent steigern können verglichen mit derselben Zeit 2019, also vor der Pandemie, sagt Natalie Berger, die Marketingleiterin von Franz Carl Weber. «Die Schweiz hat das Spielen wieder entdeckt. Wir freuen uns darüber natürlich sehr.» Allzu euphorisch dürfe man aber wohl nicht sein. «Das Nachholbedürfnis ist bereits tendenziell am Abklingen», sagt Berger, und es sei nicht realistisch, dass der Umsatzausfall infolge des zweiten Lockdowns bis Ende 2021 kompensiert werden könne.

Die Stimmung beim Personal sei super. «Die Wiedereröffnung wirkte wie ein Befreiungsschlag», das merke sie auch bei den Kunden. «Sie geniessen es, Produkte anzusehen, anzufassen und auszuprobieren.» Sorgen bereiten Berger hingegen die wieder steigenden Corona-Zahlen. Sie sagt: «Einen dritten Lockdown müssen wir unbedingt verhindern.»

Quelle: NZZ-E-Paper vom 17.03.2021

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