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Stabile Nachfrage: Homeoffice-Trend treibt Wachstum der Büromöbelbranche
Der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel in Deutschland hat im Jahr 2022 den Umsatz des Vorjahres um rund acht Prozent übertroffen und wird aller Voraussicht nach mit rund 35,3 Milliarden Euro Jahresbruttoumsatz auf hohem Niveau bleiben. Bei Büromöbeln konnte der Umsatz um sechs Prozent gegenüber Vorjahr gesteigert werden – auf 2,2 Milliarden Euro. Dies ergibt sich aus Hochrechnungen auf Basis der ersten zehn Monate 2022 nach Werten des Handelsverbands Möbel und Küchen (BVDM) in Abstimmung mit dem IFH Köln. Für das erste Halbjahr 2023 erwartet der BVDM eine stabile Nachfrage.
Der Möbel- und Küchenhandel profitierte in 2022 erneut vom Homing- und Homeoffice-Trend. Die Menschen legten nach wie vor grossen Wert auf Wohnlichkeit und Gemütlichkeit und würden eher in ein behagliches Zuhause als beispielsweise in den Tourismus investieren, heisst es in der Mitteilung. «Der Trend zum Homeoffice ist spätestens seit 2022 in unserer Gesellschaft etabliert und ein fester Bestandteil der Arbeitswelt», so der Verband. Büromöbel, die sich in den vorhandenen Wohnraum integrieren lassen und flexibel nach ergonomischen Gesichtspunkten einsetzbar sind, waren dementsprechend stark gefragt.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Verband, dass ein starkes Wachstum wie in 2022 wahrscheinlich nicht erzielt werden kann. Der Verband verweist auf drei zentrale Herausforderungen für die Möbelbranche: So habe der Endkonsument immer weniger Hemmungen, Gebrauchtes zu kaufen. Die Wiedergewinnung von Materialien ohne Qualitätseinbußen sei bei der Etablierung neuer Geschäftsmodelle von immenser Bedeutung. Endkunden würden langfristig den ökologischen Fussabdruck eines Produktes beurteilen wollen. Schliesslich werde Kreislaufwirtschaft schon im Herstellungsprozess eines Produktes Beachtung finden, ein digitaler Produktpass werde entsprechende digitale und standardisierte Informationen bereitstellen.