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Stationärer Handel gewinnt an Bedeutung
Für den Onlinehandel sind die fetten Pandemiejahre vorbei. 2022 machte knapp die Hälfte der Händler weniger Online-Umsatz als noch im Vorjahr. Bei einem Viertel ging der Onlineumsatz um mehr als 5 Prozent zurück und damit deutlicher als der Gesamtmarkt (-2,4 %). Zu den Verlierern zählen dabei vor allem kleine Onlineshops mit weniger als 500’000 Franken Umsatz. Von den grossen Shops mit mehr als 25 Mio. Franken Umsat, konnte hingegen über ein Drittel deutlich wachsen.
Das zeigt eine Studie des E-Commerce Labs am Institut für Marketing Management der ZHAW in Kooperation mit dem Zahlungslösungsanbieter Nexi Schweiz und weiteren Unternehmen und Organisationen. An der repräsentativen Onlinebefragung 2023 haben rund 600 Onlineshops teilgenommen, davon 440 aus der Schweiz, wie Nexi mitteilt.
Immer mehr Vertriebskanäle
«Die Verschiebung vom stationären Handel zum E-Commerce hat sich deutlich abgeflacht», so Marianne Bregenzer, Geschäftsführerin von Nexi Schweiz. «57 % der Onlinehändler vertreiben ihre Angebote über stationäre Ladengeschäfte und stufen diese als umsatzrelevant ein.» Darüber hinaus nimmt laut Studie die Zahl der Vertriebskanäle laufend zu. 60 Prozent der Händler nutzen für den Vertrieb neben ihrem eigenen Shop auch digitale Markplätze wie Galaxus oder Amazon, drei Viertel Social Media. Diese Omnichannel-Strategie sei angesichts von begrenzten Marketingbudgets und technologischen Problemen eine Herausforderung, so Nexi.
Bereits 65 Prozent der Händler bieten Click & Collect
Bei fast jedem zweiten Omnichannel-Händler kann man im Onlineshop bestellen und anschliessend bei der Abholung im Ladengeschäft oder beim Pick-up bezahlen. Bei 66 % der Händler können Kundinnen und Kunden im Ladengeschäft klären, ob das Produkt im Onlineshop verfügbar ist und bei 53 % online, ob es im stationären Geschäft zur Verfügung steht. Die Rückgabe online bestellter Produkte in den Läden wird von 46 % angeboten.
Steigender Wettbewerb und Preisdruck setzen dem Handel zu
Für vier von fünf der befragten Händler ist die wachsende Konkurrenz und der Preisdruck eine mittlere bis grosse Herausforderung. Jeder dritte fühlt sich gefordert durch die steigenden Marketingkosten und das eigene begrenzte Marketingbudget. Trotz dem Kostendruck würden die Händler ihre Omnichannel-Konzepte wohl auch 2024 weiter ausbauen, schreibt Nexi. Nicht zuletzt, um der Kundschaft ein «Gesamterlebnis» zu bieten. Damit könne man sich von den ausländischen Konkurrenten abheben, die im Schweizer Markt als reine Online-Player aktiv seien.
Die ganze Studie können Sie hier herunterladen.