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haptik-Umfrage: Welche Grusskarten sind im Trend?
Detaillierte Marktzahlen zu Grusskarten werden hierzulande gemäss Daniel Mägerle, Geschäftsführer von PBS und Grusskarten Schweiz, nicht erhoben. Einschätzungen von Kartenproduzenten zu nachgefragten Motiven, Farben, Verarbeitungen, Papierarten und Anlässen lassen jedoch Tendenzen erkennen.
«Qualität wichtiger als Preis»
Thomas Geiser ist Leiter Product Management bei der Simplex AG Bern. Grusskarten bietet Simplex im Natur Verlag an sowie seit Anfang 2018 über die eigenständige Tochtergesellschaft Cart. Wo sieht er Trends? «Aktuell laufen bei uns Grusskarten im Wasserfarben-Design sehr gut. Die klassische Aquarell-Maltechnik wird heute in modischen Farben wie Pink/Violett oder Pastell und modernen Zeichnungen sowie Schriften umgesetzt.» Allgemein stellt Thomas Geiser fest, dass vor allem qualitativ hochwertige Karten gefragt sind, etwa aus speziellen Naturpapieren. Diese seien zudem mit Goldprägungen teilweise üppig veredelt. Interessant: Er beobachtet, dass Kunden heute punkto Material- und Bildqualität anspruchsvoll sind. Kunden würden Karten gezielt kaufen, wobei der Preis weniger stark im Fokus stehe.
Welche Grusskarten-Trends zeigen sich im Hinblick auf die Festtags-Saison? «Kräftige Farben und Designs sind wieder gefragt, farblich dominieren Rot und Grün. Diese traditionellen Weihnachts-Farben werden auf Grafik-Grusskarten im Kontrast dann modern umgesetzt. Bei Fotogrusskarten von Natur Verlag sind zudem dekorative Stimmungsbilder sehr beliebt», so Thomas Geiser. Punkto neuer Anlässe spüre Cart einen leichten Nachfragetrend im Bereich gleichgeschlechtlicher Eheschliessung.
Veredelungen und Nachhaltigkeit
Die Hans Buff & Co. AG bietet als Kartenund Kalender-Grosshändler sowie Verlag eine grosse Vielfalt an Glückwunschkarten. Alexandra Messmer, Assistentin CEO, stellt fest, dass sich Kunden aktuell betreffend Motiven besonders für Smiley, Kleeblatt und Marienkäfer interessieren. Im Hinblick auf die Festtage sei die Nachfrage gross nach hochwertigen und speziellen Veredelungen, wie beispielsweise Kaltfolien.
Bei der A. Boss + Co AG schätzt die Marketingverantwortliche Marielle Aeby, dass etwa zum «Tag der Freundschaft» am 30. Juli sowie bei einem Umzug vermehrt Karten verschickt werden. Bei der Weihnachtskollektion zeichne sich das Klassische ab in Rot, Gold, Grün und mit Sternen. Gibt es generelle Beobachtungen seitens des ABC Grusskartenverlags? «Gefragt sind noch mehr Veredelungen, Vintage/ Retro-Sujets, Handlettering bzw. selber Grusskarten herstellen sowie der Trend zu Recycling
und nachwachsenden Ressourcen», so Marielle Aeby. Den Trend zu nachhaltigen Karten bemerkt auch Massimo Bencivinni, Stellvertretender Geschäftsführer der Hervorragend AG: «Fairtrade, Handarbeit und individuelle Produkte werden stark nachgefragt. Unser Kartentyp ‹Growing Paper› aus 100% Recyclingpapier lässt sich pflanzen und ist bei Papeterien und Wiederverkäufern, Firmenkunden sowie unseren Privatkunden sehr beliebt.»
Im Moment dominiere klar ein Motiv: «Blumen, Blumen, Blumen – ob Kleeblatt, Sonnenblume oder Lavendel.» Die Frage nach neuen Anlässen für Grusskarten erübrigt sich, da die Firma seit jeher auf ganzjährige, neutrale Sujets setzt – mit Ausnahme des Sortiments für Weihnachten.