Produktwissen
27. Juli 2022

Studie: E-Book oder gedrucktes Buch

Laut einer neuen Stora Enso-Umfrage unter 2 400 Buchleser*innen und -hörer*innen aller Altersgruppen im Vereinigten Königreich, Frankreich, Deutschland und den USA bevorzugen die Menschen nach wie vor mit überwältigender Mehrheit gedruckte Bücher aufgrund ihres Aussehens, ihrer Haptik und ihres Geruchs.

Die im März 2022 durchgeführte Studie zeigte, dass 65 % der Befragten gedruckte Bücher wünschten, während 21 % E-Books und 14 % Hörbücher bevorzugten. Die Franzosen zeigten von allen Nationen die stärkste Vorliebe für gedruckte Bücher. Die meisten Befragten gaben an, in ihrer Freizeit vorzugsweise Belletristik zu lesen oder zu hören und so wertvolle Zeit für sich zu haben.

„Diese Ergebnisse bestätigen unsere Erwartungen, dass der Markt für gedruckte Bücher stabil bleiben wird, was natürlich eine gute Nachricht für unsere Kunden im Druck- und Verlagswesen ist“, sagte Jonathan Bakewell, Vice President, Head of Segment Office and Book Papers bei Stora Enso. Überraschende Ergebnisse gab es jedoch bei der jüngsten befragten Gruppe (16 bis 24 Jahre), in der 70 % der Befragten angaben, gedruckte Bücher gegenüber E-Books zu bevorzugen. 

Die Begeisterung für Bücher unter den Gen Zlern, die wahrscheinlicher eher auf digitale Lösungen stehen, scheint teilweise durch das Manga-Buch-Fieber angeheizt zu werden, das durch Netflix-Anime-Serien und die explosionsartige Zunahme umsatzstarker Jugendliebesromane ausgelöst wurde. Ältere Altersgruppen haben in Bereichen wie menschliches Potenzial und Achtsamkeit – vor allem während der Pandemie, als die Menschen eher einmal innehielten und einen Blick nach innen warfen – mehr gedruckte Bücher gekauft als E-Books.  

Digitale Entgiftung

„Dass die Menschen das Lesen wiederentdeckt haben, ist sicher teilweise auf die Pandemie zurückzuführen“, meint Jonathan Bakewell, „als viele ohnehin den ganzen Tag an ihre Bildschirme gefesselt waren, um zu arbeiten oder am Fernunterricht teilzunehmen. Da wollten sie ihn dann nicht auch noch mit aufs Sofa nehmen, als sie endlich Zeit hatten, sich zu entspannen.“  

Die Mehrheit aller Befragten (63 %) gab an, dass sie wegen Covid jetzt mehr lesen. Im Vereinigten Königreich und in den USA waren es fast 70 %. Von den jungen Befragten gaben 64 % an, dass sie mehr lesen als früher. In den USA sogar 76 % und im Vereinigten Königreich 73 %. 

„Im Vereinigten Königreich war es hilfreich, dass wir während des ersten Lockdowns schönes Wetter hatten“, erinnert sich Jonathan Bakewell, der in ein Outdoor-Sofa investiert hat, auf dem er sich nach der Arbeit mit einem guten Buch entspannen kann. Während der Isolation empfanden manche Menschen die physische Präsenz eines Buches angenehmer an als ein digitales Lesegerät. Als farbenfrohe Kunst- oder Designobjekte geben Bücher auch auf dem Tisch oder im Regal etwas her. Einige gaben sogar an, dass der Geruch eines gedruckten Buches angenehme Erinnerungen hervorrufen kann.

Share of eyes and ears

Obwohl gedruckte Bücher einen grösseren Anteil in den Herzen und Köpfen der Menschen einnehmen, zeigte die Umfrage jedoch, dass es für jedes Buchformat eine perfekte Zeit und einen perfekten Ort gibt. E-Books und Hörbücher sind bequemer und leichter zu transportieren und können auf vielen verschiedenen Geräten aufgerufen werden. 

„Während gedruckte Bücher und E-Books um die Augen der Leser konkurrieren, sind Hörbücher eher komplementär, da sie mit Podcasts, Radio, Musik usw. um die Ohren der Menschen konkurrieren, für deren Nutzung man keine Augen braucht“, sagt Jonathan Bakewell.

Bücher als Kohlenstoffspeicher

Bücher sind ausserdem zirkulär. 42 % der Leser gaben an, dass sie Bücher gerne behalten, nachdem sie sie gelesen haben, während 26 % ihre Bücher verleihen oder verschenken. Weitere 26 % verkaufen ihre Bücher wieder und die restlichen 5 % recyceln sie oder werfen sie weg. 

Sicher, bei der Produktion und dem Vertrieb der Bücher kommt es zu Kohlenstoffemissionen, sobald sie aber in den Regalen stehen, sind sie selbst Kohlenstoffspeicher. Einige Leser, die E-Books bevorzugten, hielten sie für nachhaltiger. „Aber auch E-Books verbrauchen Energie: Energie für die Herstellung und den Betrieb ihrer Lesegeräte sowie für den Betrieb der Content-Server“, betont Bakewell. 

Kohlenstoffneutralität als Pluspunkt

 

Die meisten Befragten – 61 % aller und 70 % der jungen Befragten – gaben an, dass sie bereit sind, für kohlenstoffneutrale Bücher mehr (im Durchschnitt 5,7 % des Einzelhandelspreises) zu zahlen. Die Mehrheit gab ausserdem an, dass sie Bücher in einem Geschäft kaufen würden, das klimaneutrale oder CO2-kompensierte Bücher anbietet. Allerdings waren die meisten nicht bereit, eine spezielle Website zu besuchen, um mit Hilfe der ISBN-Nummer die Kompensationszahlung separat zu leisten. Ausnahmen bildeten hier die Jugendlichen sowie die Mehrheit der befragten Deutschen, die dazu bereit wären. 

„Auf dem Hintergrund dieser Ergebnisse stellt sich für Stora Enso und unsere Kunden die Frage, wie wir als Branche dieser Forderung nach Kohlenstoffneutralität am besten nachkommen können“, so Jonathan Bakewell weiter. „Wir ziehen CO2-Kompensationen nur in Betracht, wenn es um Kohlenstoffemissionen geht, die derzeit unvermeidlich sind. Natürlich suchen wir ständig nach Wegen, wie wir Emissionen jetzt und in Zukunft vermeiden können, sowie sich Möglichkeiten ergeben.“ 

Stora Enso verfügt zweifellos über die technische und ökologische Kompetenz zur Implementierung entsprechender Prozesse. Mit Multicopy Zero bietet das Unternehmen zum Beispiel schon heute ein klimaneutrales Produkt an, das für die Kunden beim Kauf CO2-kompensiert wird. 

Bei den Buchdruckpapieren ist die Situation jedoch komplexer. Stora Ensos umfassendste Palette an Buchdruckpapieren wird im finnischen Werk Anjala produziert. Eine Schlüsselfrage ist daher unter anderem, ob die Kompensation dort erfolgen soll, wo das Buch produzieret wird oder dort wo das Papier gekauft wird.  „Die Ergebnisse der Umfrage haben viele Diskussionspunkte wie diesen aufgeworfen, die wir gerade mit unseren Kunden im Druck- und Verlagswesen aufgreifen, und wir sind offen für einen Austausch", sagt Jonathan Bakewell. „Also, bitte kontaktieren Sie uns!“

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