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Brettspiele gehören jetzt zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands

Die Kulturministerkonferenz der Länder und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien haben letzte Woche bestätigt, 18 lebendige Traditionen in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. Darunter ist auch die «Deutsche Brettspielkultur», wie es in einer Mitteilung der deutschen Unesco-Kommission heisst. Die Aufnahme erfolgt auf Basis einer Vorschlagsliste der Kulturministerkonferenz der Länder und nach Prüfung, Bewertung und Empfehlung durch das unabhängige Fachkomitee für das Immaterielle Kulturerbe, das bei der Deutschen Unesco-Kommission angesiedelt ist.
«Brettspiele spielen ist eine generationsübergreifende Praxis, bei der Menschen in verschiedenen sozialen Kontexten gemeinsam spielen, um Gemeinschaft zu fördern und Wissen weiterzugeben», begründet die deutsche Unesco-Kommission ihren Entscheid zur Anerkennung der Brettspiele als immaterielles Kulturerbe. Vom ursprünglich eher familieninternen Gebrauch habe sich das Brettspiel hin zu einer sozialen und kulturellen Praxis in gemeinschaftlichen Räumen erweitert. Seit den 1970er-Jahren werde das Brettspiel kontinuierlich weiterentwickelt, wobei neue Spielarten und Formate mit gesellschaftlichen Themen wie Integration und interkulturellem Austausch aufgegriffen würden, schreibt die Kommission weiter.
Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth betont: «Die Neuaufnahmen in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes spiegeln die kulturelle Vielfalt und regionale Besonderheiten wider. Es freut mich, dass die ‚Brettspielkultur‘ in die Liste aufgenommen wurde; sie verbindet Generationen und fördert den Zusammenhalt.»
Die deutsche Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) begrüßt die Aufnahme der analogen Brettspielkultur in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Dies unterstreiche die Notwendigkeit, analoge Spiele wie andere Medien in der Deutschen Nationalbibliothek oder in einem mit Bundesmitteln geförderten Spielearchiv zu sammeln, zu bewahren sowie für die Forschung und für die Allgemeinheit nutzbar zu machen, schreibt die SAZ in einer Mitteilung.