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Gesellschaftsspiele wachsen gegen den Trend
Gesellschaftsspiele erweisen sich als krisenresistent. In Deutschland ist der Umsatz trotz eines angespannten Konsumklimas und hoher Sparquoten letztes Jahr um neun Prozent gewachsen. Der gesamte Spielwarenmarkt hingegen musste laut Hochrechnungen ein Minus von fünf Prozent hinnehmen. Das schreibt der Branchenverband Spieleverlage e.V in einer Mitteilung. Im Verband sind 19 Verlage unter dem Dach des Deutschen Verbands der Spielwarenindustrie (DSVI) organisiert. Spiele & Puzzle lieferten sich dabei erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Warengruppe Building Sets. Zusammen halten beide Kategorien inzwischen einen Anteil von über 38 Prozent am Gesamtmarkt.
«2023 war für die Spiele-Branche ein echtes Erfolgsjahr», wird Hermann Hutter (Huch Verlag), Vorsitzender des Branchenverbandes Spieleverlage e.V., zitiert. Zu den Wachstumsmotoren 2023 zählten vor allem die Sammelkartenspiele, die einigen Verlagen regelrecht eine Sonderkonjunktur bescherten. Besonders Themen wie «Pokemon», «Magic: The Gathering» und «Disney Locarna» beflügelten den Spiele-Markt.
Aber auch ohne dieses Segment wuchs der Markt in einem schwierigen Umfeld um 3 Prozent. Hier sind es vor allem reguläre Kartenspiele, Erwachsenenspiele, Brainteaser und Familien- und Strategiespiele, die für weitere Wachstumsimpulse sorgten. «Das Bedürfnis nach Entschleunigung in einer schnelllebigen Zeit, in der viele fast schon zu Sklaven ihrer Smartphones geworden sind», sagt Hermann Hutter, «trägt massgeblich dazu bei, dass analoge Spiele aktueller denn je sind.»