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Kidults bergen enormes Potenzial für die Spielzeugindustrie
Erwachsene, die gerne Mangas lesen, Spiele spielen oder seltene Lego-Sets sammeln - das sind «Kidults», ein Kofferwort aus kid (Kind) und adult (Erwachsener). Tönt nach einer kleinen Gruppe von Nerds? Weit gefehlt. Laut einer Studie von Brandreport sind 67 Prozent der Erwachsene potenzielle Kidults, also Menschen, die gerne für sich selber Spiele und Spielzeug kaufen würden - ein enormes Potenzial für die Industrie. Für die Studie wurden fast 15000 Erwachsene in 34 Länder befragt. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse.
Diversifizierung des Publikums
Kidults erweitern die Zielgruppe für Spielzeug und Spiele über Kinder hinaus. Indem sie sowohl Kinder als auch Erwachsene ansprechen, können Spielzeughersteller einen grösseren Kundenstamm erschliessen. Das erweitert den Markt und hilft den Unternehmen, in einer sich ständig verändernden Verbraucherlandschaft relevant zu bleiben. Ein weiterer Vorteil: Während Kinder aus Spielzeugen herauswachsen, haben Produkte für Kidults oft kein «Verfallsdatum» - sie bleiben über längere Zeit relevant und gefragt, was zu einem anhaltenden Umsatz führt. Kidults sorgen also für Konstanz, weil sie oft über Jahre hinweg - oder sogar ein Leben lang - bestimmte Marken kaufen oder sammeln.
Nostalgie spielt eine wichtige Rolle
Kidults haben oft ein starkes Nostalgiegefühl für Spielzeug und Spiele aus ihrer Kindheit. Deshalb kaufen sie gerne Sammlerstücke oder neu gestaltete Versionen klassischer Spielzeuge. Retro- und Nostalgieprodukte sind also gefragt. Clevere Marken schaffen Produkte, die die Kluft zwischen Nostalgie und zeitgenössischen Interessen überbrücken.
Kidults sind leidenschaftliche Sammler
Viele Kidults sind begeisterte Sammler, die nach limitierten Auflagen, seltenen Artikeln oder exklusiven Veröffentlichungen suchen. Diese Sammlermentalität kann den Verkauf von Sondereditionen von Spielzeug, Actionfiguren und Spielen ankurbeln und einen Nischenmarkt innerhalb der Spielwaren- und Spieleindustrie schaffen. Untersuchungen von Brandtrends haben gezeigt, dass für 53 Prozent der Kidults das Sammeln die Hauptmotivation für den Kauf von Spielzeug ist.
Kidults sind treue Fans - und in den sozialen Medien unterwegs
Kidults, die sich für eine bestimmte Spielzeug- oder Spielemarke begeistern, sind in der Regel treue Kunden. Ihr Enthusiasmus äussert sich häufig in Form von Mund-zu-Mund-Propaganda und Posts in den sozialen Medien, was zum Aufbau einer starken Markengemeinschaft beiträgt. Marken können diesen Umsatz für Online-Engagement und Marketing nutzen - etwa durch Zusammenarbeit mit Influencern. BrandTrends hat ermittelt, dass Online-Marktplätze bei Kidults weltweit der bevorzugte Kanal für den Kauf von Spielzeug sind (57 Prozent der Einkäufe).
Am Puls der Popkultur
Kidults sind oft auf dem Laufenden, was die aktuellen Trends in der Popkultur angeht, insbesondere in Bezug auf Filme, Fernsehsendungen und Videospiele. Die Hersteller können sich dies zunutze machen, indem sie Waren zu beliebten Marken herstellen, die sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen Anklang finden. Markent könnten zudem Kooperationen und Partnerschaften mit anderen Branchen eingehen, um disziplinenübergreifende Produkte zu entwickeln, die den vielfältigen Interessen dieser Zielgruppe gerecht werden.
Spielemesse, Cosplay-Kongress, Sammlerbörsen
Kidults besuchen wahrscheinlich Kongresse, Ausstellungen und andere Veranstaltungen im Zusammenhang mit Spielzeug, Spielen und Popkultur. Das kann eine Gemeinschaft rund um bestimmte Marken oder Franchisen schaffen. Wichtig: Kidults wünschen sich an solchen Veranstaltungen Räume, die speziell für sie gestaltet sind. Exklusive Abteilungen und themenbezogene Dekoration sind laut Brandtrends ein grosses Plus.
Fazit: Die Kidults sind für die Spiele- und Spielzeugindustrie eine spannende Zielgruppe, die mit hoher Kaufkraft, Markentreue und langanhaltemdem Engagement punktet. Die Herausforderung für die Industrie ist es, dieses Publikum mit speziell für sie kreiierten Angeboten abzuholen.