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Spielzeug ist gefragt
Klassiker wie Gesellschaftsspiele laufen gut. Laut Kurt Meister, Verantwortlicher für Spielwaren beim Marktforschungsinstitut GFK, waren Puzzles bei den Händlern teilweise ausverkauft. Davor lief es der Branche auch im Sommer gut. Weil viele Familien ihre Ferien zu Hause verbrachten, stieg der Absatz von Outdoor-Spielzeug. Viele kauften ein Trampolin für die Kinder oder ein Schwimmbecken.
In der Corona-Krise sucht man zudem neue Beschäftigungen für zu Hause. «Das Gemeinsam-in-der-Familie-Spielen scheint in diesem Jahr stark an Bedeutung gewonnen zu haben», sagt Meister. Spielen ist dabei längst nicht den Kindern vorbehalten. Besonders gefragt waren Puzzles für Erwachsene. Das gilt auch für Lego sowie Baukästen für Teenager und Erwachsene.
In den Spielwarenläden fehlen die Pendler
Auch bei Franz Carl Weber läuft das Onlinegeschäft mit Spielwaren sehr gut. In den Läden sind Spielsachen ebenfalls gefragt. Allerdings spüre man an Toplagen wie in der Zürcher Innenstadt, dass die Pendler fehlen, sagt Marcel Dobler, Mitbesitzer von Franz Carl Weber. Sie kaufen üblicherweise in der Mittagspause oder nach der Arbeit ein. Dieser Umsatz fällt nun weg. Über die ersten zehn Monate liegen die Einnahmen mit Spielsachen in den Läden laut GFK wegen des Lockdown immer noch im Minus.
Der Corona-Realität entfliehen
Die grosse Frage ist, ob das für die Branche wichtige Weihnachtsgeschäft schlechter läuft, weil sich schon alle mit Spielwaren eingedeckt haben. Kurt Meister von GFK ist recht zuversichtlich, dass dem nicht so ist. «Es sieht danach aus, als ob bisher vor allem für den eigenen Bedarf Spielzeug gekauft wurde.»
Nun kommt die Zeit für Geschenke. Im November und Dezember macht die Branche üblicherweise rund 40 Prozent ihres gesamten Jahresumsatzes. Und in diesem Jahr scheint wohl vielen ein Spiel als Geschenk eine gute Idee. Das vertreibt nicht nur die Langeweile zu Hause. Es hilft auch, der Corona-Realität für eine gewisse Zeit zu entfliehen.