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CPH spaltet das Papiergeschäft ab
«Wir glauben weiterhin daran, dass auch in fünf oder zehn Jahren noch Pressepapier gebraucht wird. Um aber das Chemie- und Verpackungsgeschäft von der Volatilität des Papiergeschäfts zu entkoppeln und für Anleger und Investoren transparenter und berechenbarer zu machen, ist die Trennung der richtige Schritt», erklärte CEO Peter Schildknecht im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
Mit der Aufspaltung soll die börsenkotierte CPH Group AG mit den Bereichen Chemie und Verpackung sowie die ausserbörslich handelbare Perlen Industrieholding entstehen. Die Aufteilung erfolge durch Ausschüttung des Papiergeschäfts in Form einer Sachdividende an die Aktionäre - jeder bestehende Aktionär erhält automatisch je CPH-Aktie eine Aktie der Perlen Industrieholding.
Eine für den 20. Juni geplante ausserordentliche Generalversammlung soll über die geplante Transaktion abstimmen. Bei einer Zustimmung soll die Aufspaltung noch bis Ende des zweiten Quartals vollzogen werden. In der ersten Phase nach der Trennung ändere sich personell nichts, die Familien-Ankeraktionäre unterstützten zudem die Transaktion und blieben in beiden Firmen investiert. Auch das operative Geschäft und der jeweilige Markenauftritt blieben unverändert. Die Geschäfte würden weiterhin unter den etablierten Marken Zeochem (Chemie), Perlen Packaging (Verpackung) und Perlen Papier AG (Papier) geführt. Auch für die Kunden und Geschäftspartner gebe es keine Veränderung, heisst es in einer Mitteilung.
Ziele bleiben bestehen
Die kommunizierten Umsatz- und EBITDA-Margenspannen für das Chemie- und Verpackungsgeschäft in der neuen CPH Group AG seien eine mittel- bis langfristige Zielsetzung. So soll ein jährliches Umsatzplus von 3 bis 5 Prozent und eine EBITDA-Marge im Bereich von 16 bis 18 Prozent erreicht werden. Für das laufende Jahr gelten weiterhin die Aussagen von Ende Februar. Entsprechend erwartet CPH, dass die Werte von 2023 nicht mehr erreicht werden, das operative und das Nettoergebnis sollen 2024 im tieferen zweistelligen Millionenbereich liegen.
Die Perlen Industrieholding umfasse künftig das Papiergeschäft sowie die Immobilien auf dem Areal in Perlen. Das klare Bekenntnis zum Papiergeschäft und die «Last-Man-Standing-Strategie» blieben erhalten. Zudem werde die neue, ausserbörsliche Perlen Industrieholding eine starke Bilanz aufweisen und mit ausreichend Liquidität ausgestattet sein, um die zu erwartenden Marktschwankungen zu meistern.
«Das Geschäft mit Papier wird rückläufig bleiben, dennoch sind wir der Meinung, dass man auch in einem rückläufigen Markt noch Geld verdienen kann», sagte Schildknecht. Für die weitere Entwicklung des Areals könnten auf den Freiflächen Geschäfte angesiedelt werden, die in die Wertschöpfungskette der Papierherstellung passen - beispielsweise im Energie- oder Faserstoffbereich. «Ob das dann Fremdfirmen sind oder ob Zukäufe getätigt werden, wird sich zeigen.»
Im Geschäftsjahr 2023 wurde mit dem Papiergeschäft ein Umsatz von 262 Millionen Franken und ein EBITDA von 37 Millionen Franken erwirtschaftet.
awp/sda