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Nachruf: Design-Pionier Dr. Manfred Lamy gestorben
Nach Abschluss seines Studiums der Volkswirtschaftslehre und Promotion war der 1936 in Heidelberg geborene Manfred Lamy in das Unternehmen seines Vaters eingetreten. 1962, mit gerade einmal 26 Jahren, begann er als Marketing- und Werbeleiter und entwickelte die bis heute gültigen Designprinzipien mit der charakteristischen Lamy-Formensprache. So brachte er 1966 mit dem legendären „LAMY 2000“ ein funktional-ästhetisches Schreibgeräteprogramm heraus, das zusammen mit dem bedeutenden Industriedesigner Gerd A. Müller entstand. 1973 wurde Manfred Lamy alleiniger Geschäftsführer und machte aus dem einst kleinen Heidelberger Schreibgerätehersteller einen Marktführer und Markenhersteller von internationalem Rang. Früh erkannte er, dass Design als wichtiges Differenzierungsmerkmal den Erfolg seiner Produkte maßgeblich beeinflussen würde und er arbeitete in der Folge mit international renommierten Gestaltern und Designstudios zusammen – darunter Richard Sapper, Franco Clivio, Naoto Fukasawa, sieger design oder Jasper Morrison. Im Jahr 2008 wurde Dr. Manfred Lamy mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Ende 2006 erfolgte der Wechsel aus dem operativen Geschäft in den Beirat, dem heute seine beiden Kinder Vera und Markus Lamy angehören. Bernhard M. Rösner übernahm 2006 die operative Leitung des Unternehmens – und seit 2018 führt ein dreiköpfiges Team bestehend aus den langjährigen Mitarbeitern Beate Oblau, Thomas Trapp und Peter Utsch die Geschäfte des Unternehmens.
Dr. Manfred Lamys Energie floss nicht nur in die eigene Firma, er engagierte sich auch für seine Heimatstadt Heidelberg – so war er insgesamt 22 Jahre lang Mitglied im Gemeinderat, wo er seinen wirtschaftlichen Sachverstand einbrachte. Über viele Jahre fungierte er zudem als Beirat im Verein der Freunde der Benediktinerabtei Neuburg e.V.. Gleichzeitig galt Dr. Manfred Lamy auch als leidenschaftlicher Kunstsammler. Sein Hobby pflegte er aber nicht nur im privaten Rahmen, sondern er entfaltete es auch in seinem Unternehmen. So machte er in der gläsernen „Galleria“, die sich neben dem markanten schwarzen Kubus am Grenzhöfer Weg in Heidelberg befindet, die von ihm gesammelte großformatige Kunst der gesamten Lamy-Belegschaft zugänglich