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Neue Initiativen vom Buchzentrum für einen vielfältigen Buchhandel
Eine grosse Buchhandelsvielfalt ist sowohl aus wirtschaftlichen wie auch aus kulturellen Gründen wichtig für die Schweiz. Erstens werden dadurch Erträge für BuchhändlerInnen, Auslieferungen, Verlage, Druckereien etc. erwirtschaftet und so Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen. Zweitens beleben Buchhandlungen Innenstädte und bereichern das lokale Kulturangebot. Drittens halten sie das Medium Buch sicht- und verfügbar, was sehr wichtig ist für die Leseförderung und die Verlagsvielfalt. Und nicht zuletzt sichert eine breite Buchhandelslandschaft die über 140jährige Genossenschaft und dient so ihrer Eigentümerschaft. «Wir sehen es als eine unserer Kernaufgaben, den Inhabergeführten Buchhandel zu stärken, damit wir noch lange einen vielseitigen und lebendigen Buchhandelskosmos haben», nennt Geschäftsführer David Ryf den Grund für das neue Engagement
Starthilfe und Problemlösungen
Personen, die eine Buchhandlung eröffnen möchten, werden durch die Branchen-Profis Pascale Ziltener Trapp und Michel Guyot persönlich beratend unterstützt. Zudem stellt die SBZ einen Gründungsplaner mit dem Titel «Das erste Kapitel» zur Verfügung, der alles Wissenswertes rund um die Gründung einer Buchhandlung beinhaltet. Ein Angebot, das es so für die Schweiz bisher noch nie gegeben hat und der auf grosses Interesse stösst, zum Beispiel bei Branchen-Quereinsteigenden des SBVV. «Durch unseren konstanten Kontakt mit den Genossenschaftsmitgliedern kriegen wir laufend mit, mit welchen Herausforderungen der Buchhandel im Alltag kämpft», leitet Projektleiterin Pascale Ziltener Trapp her, wie es zum zweiten neuen Angebot gekommen ist. «Das Problem der Nachfolgesuche beschäftigt viele Inhaber:innen – die Pensionierung ist in Sicht, eine valable Nachfolge jedoch nicht.»
Buchhandlungs-Plattform und Best Practice
Im Sinne des Genossenschaftszwecks der «gemeinsamen Selbsthilfe», setzt die SBZ einerseits auf das erprobte Format der «Best Practice Group» und hat die erste Gruppe «Nachfolgeplanung» initiiert, die auf grosse Nachfrage gestossen ist und im Sommer startet. Ergänzend dazu lanciert die SBZ eine Buchhandlungs-Plattform, etwas, was in der Branche schon länger vermisst wurde.
Für den Interessent:innen-Pool dieser Plattform können sich Personen melden, die gerne perspektiv eine Buchhandlung übernehmen möchten und auch InhaberInnen, die eine Nachfolge suchen. Bei dieser Plattform handelt es sich nicht um eine öffentlich einsichtige Tabelle mit Namen und Standorten, sondern um ein sorgfältig geplantes Netzwerk. In persönlichen und vertraulichen Gesprächen stellen Pascale Ziltener Trapp und Michel Guyot Kontakt zwischen Kaufinteressierten und Verkaufswilligen her. Was dann daraus wird, liegt in den Händen der interessierten Parteien. Denn ob und wie viele Kauf- und Verkaufswillige auf diesem Weg zusammenkommen, lässt sich nicht von aussen steuern. Aber um einen hilfreichen Prozess dazu, will sich die Genossenschaft kümmern. Was David Ryf verhindern will, ist, «dass sich zwei Parteien nicht finden, weil sie schlicht nichts voneinander wissen. Hier wollen wir verbindend wirken und unsere grossen Netzwerke helfen uns dabei.»
Das Gründen einer Buchhandlung bringt ähnliche Fragen mit sich, wie eine Übernahme, z.B. bezüglich Sortimentsausrichtung, Preisstrategie und Kund:innengewinnung. Und so schliesst die SZB den Kreis: Neugründungen, Übergaben und Übernahmen werden möglichst pragmatisch und spezifisch unterstützt, damit noch möglichst lange möglichst viele Städte eine lokale Lieblingsbuchhandlung vor Ort haben.