Unternehmen / Köpfe
30. April 2024

Wahl der Buchhandlung und des Verlags des Jahres 2024

Drei Buchhandlungen und drei Verlage sind für den diesjährigen Preis des Schweizer Buchhandels nominiert. Das Publikum kann bis zum 19. Mai online abstimmen. Der mit 5000 Franken dotierte Preis wird am 27. Mai vergeben.
26 Bücher hat der Arisverlag in 7 Jahren veröffentlicht. (Bild: Caroline Minjolle/arisverlag.ch)

Seit 2010 vergibt der Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verband (SBVV) den Preis des Schweizer Buchhandels. Jeweils drei Buchhandlungen und drei Verlage werden nominiert. Dieses Jahr sind dies der Bücherladen Appenzell, die Buchhandlung am Kronenplatz in Burgdorf und die Buchhandlung zum Zytglogge in Bern. Die nominierten Verlage sind der Arisverlag in Embrach, der Unionsverlag in Zürich und vatter&vatter in Bern, wie der SBVV in einer Mitteilung schreibt. Auf der Website des SBVV kann das Publikum für seinen Favoriten stimmen (hier entlang). Die Verleihung des mit 5000 Franken dotierten Preises findet am 27. Mai in Bern statt, im Anschluss an die Generalversammlung des SBVV in der Schweizerischen Nationalbibliothek.

Das sagt die Jury über die Nominierten

Die Jury zum Bücherladen Appenzell:
«Die Anpassungsfähigkeit und die Leichtigkeit machen den Bücherladen Appenzell für die einen zum Kleinod in der Buchhandelslandschaft, für die anderen zum Modell. Seit über 30 Jahren navigiert und transformiert Carol Forster ihre Buchhandlung gemeinsam mit ihrem Team von Ära zu Ära, ohne dabei die Philosophie und schon gar nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Berichte und Rückmeldungen von der mit Humor und Herzblut begleiteten Kundschaft und die Anlässe wie zum Beispiel das Buchkunstfest Kleiner Frühling strahlen weit über die Region hinaus. Der erfolgreiche Sprung an die Toplage in Appenzell ist beeindruckend, der Schritt zur Aktiengesellschaft und die Investitionen in die Zukunft sind vorbildlich.»

Die Jury zur Buchhandlung am Kronenplatz:

«Eine Traditionsbuchhandlung von 1831, die sich rasch verändern musste, um in Burgdorf als letzte ihrer Art zu bestehen. Als Trix Niederhauser 2020 Geschäftsführerin wurde, standen ihr die Pandemie und zwei Umzüge bevor: Eigenhändig rollte sie die Wägeli über Pflastersteine und eröffnete den Laden nach einer Zwischennutzung im Eisenwarengeschäft in einem frisch renovierten, ebenfalls traditionellen Haus Ende 2021 neu. Dabei hatte sie den Betrieb und die Veranstaltungen jederzeit aufrechterhalten. Trix Niederhausers Krimi-Kenntnisse ziehen das Publikum nach Burgdorf, vor allem auch an die Krimitage, bei deren Programmierung die Krimiautorin tatkräftig mitwirkt – ein durch und durch imponierendes Zusammenspiel.»

Die Jury zur Buchhandlung zum Zytglogge:
«Die 88-jährige Buchhandlung in Bern hat bereits viele Inhaberinnen erlebt. Mit Gabriela Bader stieg 2016 eine Bücherfrau quer ein, die dem kleinen Laden ein geschmackvolles, zeitgenössisches, luftiges Kleid und damit auch neue Kundschaft angezogen hat. Veranstaltungen, für welche die Buchhandlung neben dem Zytglogge viel zu klein wäre, werden mit Herzblut und gut moderiert in anderen Lokalitäten durchgeführt, und das Engagement an Büchertischen lässt die Inhaberin und ihr Team weit herum mit Leserinnen und Lesern ins Gespräch kommen. Seit 2020 bildet die Buchhandlung angehende Buchhändlerinnen aus, die den Laden aktiv mitgestalten. Die Mischung aus Frische und Langfristigkeit beeindruckt.»

Die Jury zum Arisverlag:
«Der Arisverlag Embrach wurde 2017 von Katrin Sutter gegründet und legte einen fulminanten Start hin. Von Anfang an ist es dem jungen Verlag gelungen, sich mit einem frischen, breitgefächerten Programm beim Publikum bemerkbar und einen Namen zu machen. Gerade auch die Sachbücher treffen den Ton und werden von den Leserinnen und Lesern begeistert angenommen. Die engagierte, clevere und sympathische Medienarbeit spielt dabei eine wichtige Rolle und hat in erstaunlich kurzer Zeit zu beeindruckendem Erfolgen geführt sowie neue Menschen fürs Buch als Medium eingenommen.»

Die Jury zum Unionsverlag:
«Der Unionsverlag Zürich ist ein Leuchtturm in der Schweizer Verlagsszene. Seit 49 Jahren amtet der Verlag als Scout für Entdeckungen von Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt und hierzulande weniger oder gänzlich unbekannten Sprachräumen. Umsichtig und engagiert wird der Wechsel der Stoffe zwischen besonderer Nähe und weiter Ferne betreut und zu Büchern gemacht, die über die Landesgrenzen hinaus wiedererkannt und geschätzt werden. Der Schritt in die Zukunft ist 2023 mit neuen Besitzverhältnissen vollzogen worden, der Platz in der Schweiz und in der Verlagsszene bleibt erhalten.»

Die Jury zu vatter&vatter:
«Der Berner Verlag vatter&vatter versteht es, seine Produkte konzeptionell und partizipativ zu gestalten, wobei ihm hohe Qualität in der Herstellung und formale Vielfalt gelingt. Seit fast zehn Jahren wird im Kleinverlag konsequent vom Ergebnis her gedacht und am Kundenerlebnis getüftelt. Die aussergewöhnlichen Formate sprechen ein breites und für den Handel neues Publikum an. Wortfächer, Pappbücher, Gedankenblöcke und viele weitere Produkte bereiten überall Freude, wo Menschen sich an Inhalte herantasten.»

pd/mos
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