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Ziel für 2021: Klimaneutralität fest auf der Agenda von HERMA
Das betrifft die Emissonen, die im international anerkannten „Greenhouse Gas Protocol“ unter Scope 1 und 2 fallen. „Wir entwickeln und fertigen dann Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen, ohne einen CO2-Fussabdruck zu hinterlassen.“ Das gaben jetzt die beiden Geschäftsführer Sven Schneller und Dr. Thomas Baumgärtner bekannt. „Mit diesem Schritt sind wir in unserer Branche wahrscheinlich der Pionier auf diesem Gebiet. Uns war jedoch in erster Linie wichtig, jetzt schnell zu signifikanten Resultaten zu kommen. Der sich beschleunigende Klimawandel bedroht die Menschheit in einem unvorstellbaren Ausmass. Wir müssen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln auf die Bremse treten. Das gilt für Unternehmen genauso wie für private Konsumenten.“
Um die Klimaneutralität zu erreichen, setzt das Unternehmen ein Bündel von Massnahmen um. So bezieht die HERMA GmbH schon seit mehreren Jahren ausschliesslich Ökostrom. Allein dadurch spart das Unternehmen pro Jahr rund 10.000 Tonnen CO2 ein. Weitere rund 10.000 Tonnen CO2 entstehen aktuell jährlich durch den Einsatz fossiler Brennstoffe zum Beispiel für die Wärmeerzeugung. Deshalb wird HERMA künftig „grünes“ Gas beziehen, das bereits von Seiten des Energielieferanten CO2-neutral gestellt wurde. Darüber hinaus entstehen jedoch noch Emissionen durch Förderung und Bereitstellunglogistik des Gases, für die Transportinfrastruktur des Öko-Stroms und für den Einsatz von Öl. „Um eine tatsächliche Klimaneutralität gemäss Scope 1 und 2 zu erreichen, werden wir die in absehbarer Zeit unvermeidbaren Emissionen in vollem Umfang durch Kompensationsmassnahmen ausgleichen“, erläuterten die beiden Geschäftsführer. Über die Schweizer Stiftung myclimate investiert HERMA dazu weltweit in soziale und ökologische Projekte.
Den Massnahmen zugrunde liegt eine Treibhausgasbilanz, die HERMA zuvor in Zusammenarbeit mit myclimate erstellt hat. Sie basiert auf dem „Greenhouse Gas Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard“ und umfasst die klimarelevanten Treibhausgase, die unter die operative Kontrolle des Unternehmens fallen (eben das sogenannte Scope 1 und 2). Die bei HERMA umgesetzten oder eingeleiteten Massnahmen zur Klimaneutralität beziehen sich zunächst auf die Werke in Deutschland, die sich alle in Filderstadt befinden. „Da wir aber fast ausschliesslich in Deutschland fertigen und fast alle klimarelevanten Emissionen hierzulande anfallen, haben wir die internationalen Tochtergesellschaften zunächst noch nicht eingebunden in die durchaus aufwändige Erstellung der Treibhausgasbilanz.“
Auch in der Vergangenheit setzte HERMA immer wieder innovative Konzepte zur CO2-Reduzierung um. Damit ist es zum Beispiel gelungen, den spezifischen Energieverbrauch je Quadratmeter Haftmaterial – dem mit Abstand energieintensivsten HERMA Geschäftsbereich – in den vergangenen Jahren um rund 20 Prozent zu reduzieren. In dem neuen Beschichtungswerk, das im Frühjahr 2020 in Betrieb ging, gelang es unter anderem, durch eine neuartige Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung den Energieverbrauch im Vergleich zu dem Werk aus dem Jahr 2008 deutlich zu senken. Die eingesparte Strommenge entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch von 200 Einfamilienhäusern. Bei der Wärme entspricht die Einsparung dem Jahresverbrauch von etwa 100 Einfamilienhäusern.
„So versuchen wir, in jedem neuen betrieblichen Investitions- und Innovationsprojekt ein Höchstmass an hinzukommender Nachhaltigkeit zu erreichen und darüber hinaus, in zusätzlichen Zwischenschritten weitere substanzielle Ergebnisse zu erzielen“, erläutern Sven Schneller und Dr. Thomas Baumgärtner die HERMA Gesamtstrategie zum Umweltschutz.