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Ein ergonomischer Schulranzen allein reicht nicht
Der Kauf der Schulthek ist ein wichtiges Ereignis, das die Vorfreude auf den ersten Schultag steigert. Der Kauf eines ergonomischen Modells ist aber nur die halbe Miete, wie der deutsche Verein Aktion Gesunder Rücken (AGR) mitteilt.
So würden zwar die meisten Schultheken passend für Grösse und Körperbau des Kindes gekauft. Oft würden sie aber nicht richtig getragen, so die AGR. «Häufig hängen sie lässig getragen zu tief. Das zwingt die Kinder dazu, ihren Körper als Ausgleich mehr nach vorn zu beugen, wodurch der Rücken stärker belastet wird», sagt der Gesundheits- und Bewegungswissenschaftler Dieter Breithecker. Ungleich eingestellte Rückengurte können zudem die Körperhaltung und die Rotation der Wirbelsäule dauerhaft ändern. Deutliche Unterschiede am Rücken der Kinder waren in einer Studie bereits ein Jahr nach Schulbeginn feststellbar.
Ein zu weit vom Körper entfernt sitzender Ranzen verlagert den Körperschwerpunkt nach hinten und führt zur Instabilität des Körpers. Die Folgen können Verspannungen, Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen sein.
Etwas Gewicht muss nicht schlecht sein
Ein Schulthek mit etwas mehr Gewicht muss nicht rückenschädlich sein – im Gegenteil. «Bei einem gesunden Kind ist ein Zusatzgewicht von 15 bis 17 Prozent des Körpergewichtes absolut unbedenklich, der Ranzen kann dann sogar die Rückengesundheit fördern», sagt Breithecker. «Der Rücken sollte nicht nur entlastet, sondern auch belastet werden. Das ist wichtig, damit die Muskeln und Knochen, die sich noch im Wachstum befinden, altersgemäss gestärkt werden können.» Erziehende sollten sich auf keinen Fall von bestimmten Grenzwerten verunsichern lassen, denn das zumutbare Gewicht sei von Kind zu Kind sehr unterschiedlich.
Auch das Packen will gelernt sein
Hefte, Bücher, Mäppchen, Znüni, Sportbeutel – da kommt schnell viel zusammen, was Kinder täglich in die Schule und wieder nach Hause schleppen. «Schwere Dinge sollten nah am Körper in den extra dafür vorgesehenen Fächern verstaut werden, leichtere weiter weg», sagt Breithecker. Wichtigh sei deshalb eine sinnvolle Fächeraufteilung.