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Epson-Studie: Lernt es sich digital oder analog besser?
Die Umfrage ergab auch, dass die Hälfte der Eltern (56 Prozent) glaubt, dass Schulkinder in der Zukunft nur noch mit digitalen Geräten lernen werden und dass Bücher ganz aus den Klassenzimmern verschwinden. Diese Entwicklung passt vielen jedoch nicht. Die Hälfte der Eltern fordert, dass ihre eigenen Kinder nicht nur mit digitalen Medien unterrichtet werden sollten, wie Epson in einer Mitteilung schreibt.
Leanne Hall, klinische Psychologin, erklärt, warum Kinder am Bildschirm anders lernen und warum es für sie besser ist, in Büchern zu lesen, um Wissen zu verinnerlichen: «Forschungsergebnisse der letzten Jahre zeigen uns, dass das Gehirn beim Online-Lesen andere Verbindungen zwischen den Zellen herstellt als beim Lesen von gedruckten Texten.» Beim Lesen am Bildschirm neige das Gehirn dazu, das Material nur zu überfliegen. Das bedeute zwar für Kinder, dass sie schneller lesen und mehr Inhalte in kürzerer Zeit erfassen könnten, aber eben auch, dass die Informationen nicht haften blieben. «So sind gedruckte Texte oft weniger visuell anspruchsvoll, bieten dem Hirn jedoch räumliche und taktile Anhaltspunkte, die dem Leser auch beim gedanklichen Festhalten der Informationen helfen.»
Digitalen Bildern fehlt die Haptik
Laut der Studie gaben 47 Prozent der befragten Eltern an, dass es für ihr Kind einfacher ist, mit Stift und Papier zu lernen. Zudem wurde in der gleichen Umfrage estgestellt, dass sich eine Steigerung des generellen Erinnerungsvermögens von Kindern in Kombination mit gedrucktem Bildmaterial beobachten lässt. Gedruckte Fotos seien beispielsweise eine hervorragende Gedächtnisstütze, da Erwachsene und Kinder die Fotos gemeinsam betrachteten und die Erlebnisse besprechen könnten. Das helfe den Kindern, Informationen besser zu verarbeiten, zu ordnen und sie auch wieder abzurufen. Digitale Bilder hätten diesen Effekt nicht, da hier die Durchsicht viel zu schnell erfolge und die Bilder keine haptische Komponente aufwiesen, so Epson.
Für die Epson-Studie wurden im Juni 2023 11'000 Menschen in elf europäischen Ländern vom Marktforschungsunternehmen Perspectus Global befragt.