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Handschreiben ist mehr als eine überholte Kulturtechnik
«Es hat positive Effekte auf die Gehirnfunktion, löst einzigartige Reize aus und sorgt für die Entwicklung und Vernetzung von Synapsen, fördert Rechtschreibung, Lesekompetenz, Textverständnis und den generellen Wissenserwerb. Kurz: Es legt Pfade im kindlichen Gehirn an, die ansonsten unbeschritten blieben und entfaltet seine Wirkung auf den gesamten Bildungs- und Lernprozess der Schülerinnen und Schüler», erklärte Brand.
Um diese Bedeutung wissend, hat der VBE in Kooperation mit dem Schreibmotorik Institut nach 2019 auch im Jahr 2022 Lehrkräfte danach befragt, wie es um die Handschreibfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler bestellt ist und dabei einen Fokus auf die Folgen der pandemiebedingten Schulschliessungen gelegt. Kern der Ergebnisse: Schülerinnen und Schüler, die sich bereits vor der Pandemie mit dem Handschreiben schwertaten, wurden weiter abgehängt. Die drei Hauptprobleme: Schwierigkeiten bei der Schreibstruktur, im Tempo des Handschreibens sowie bei der Leserlichkeit. Hierzu Brand: «Es wird immer deutlicher, wie sehr die Folgen der Pandemie Bildungsungerechtigkeit verschärft haben. Es braucht dringend effektive Unterstützung für betroffene Schülerinnen und Schüler.»
Brand fordert Unterstützung für Lehrkräfte: «Die Probleme sind nicht vom Himmel gefallen. Jahrelange Unterfinanzierung und ein immer dramatischerer Mangel an Lehrkräften erschweren individuelle Förderung, wie sie für das Erlernen einer Handschrift unerlässlich ist. Hinzu kommen aktuell die Herausforderungen bei der Beschulung geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus Ukraine, Syrien oder Afghanistan und der anhaltend hohe Krankenstand unter Lehrkräften durch Corona und Grippe. Politik muss schnellstens geeignete Ideen für die Gewinnung neuer Lehrkräfte entwickeln und damit aufhören, den Schulen immer mehr Aufgaben aufzuladen, ohne die notwendigen Ressourcen für eine gelingende Umsetzung mitzuliefern.»
Quelle: dbb.de