Schule
21. Oktober 2024

Jedem dritten Kind fehlen prägende Vorleseerfahrungen

Zwei Drittel der Eltern in Deutschland lesen ihren 1- bis 8-jährigen Kindern regelmässig etwas vor. Aber: Etwa jedem dritten Kind lesen die Eltern kaum etwas vor, jedem fünften wird sogar nie vorgelesen. Das zeigt der Vorlesemonitor 2024.
Vorlesen hat nicht nur einen positiven Effekt für die Bindung zwischen Eltern und Kindern, es trainiert auch entscheidende Fähigkeiten für die Zukunft. (Symbolbild: Pixabay)

2024 lesen wieder ähnlich viele Eltern vor wie vor Beginn der Covid-19-Pandemie. Rund zwei Drittel der Eltern lesen ihren Kindern mehrmals pro Woche oder sogar mehrmals täglich etwas vor. Das ist ein Ergebnis des Vorlesemonitors, der jährlichen Studie zum Vorleseverhalten in Familien mit 1–8-jährigen Kindern in Deutschland von «Die Zeit», Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung. Befragt wurden 800 Eltern. Die Studie zeigt im Vergleich zu 2023 eine leichte Verbesserung der Vorlesesituation.

Aber: 32,3 Prozent der 1- bis 8-jährigen Kindern wird selten oder nie vorgelesen; 18 Prozent von ihnen überhaupt nie. Besonders kritisch: In der Zeit vor
der Kita und bei Schuleintritt wird selten bis nie vorgelesen, wie es in einer Mitteilung zum Vorlesemonitor heisst. Diese Phasen seien jedoch wichtig, um Grundlagen zu schaffen und die Lesemotivation im Grundschulalter zu erhalten und zu fördern – denn Lesenlernen sei komplex und könne schnell frustrieren.

«Kinder, die frühzeitig positive Vorleseerfahrungen machen, tun sich beim eigenen Leseerwerb und ganz grundsätzlich in allen Schulfächern leichter», sagt Sandra Kreft, Mitglied der Geschäftsleitung der Zeit-Verlagsgruppe. «Und wir wissen, dass diese Erfahrungen auch an die nächste Generation weitergegeben werden. Wer als Kind selbst vorgelesen bekommen hat, liest deutlich öfter selbst vor.»

Mit digitalen Medien neue Rituale schaffen

Vor allem Eltern mit formal niedriger Bildung lesen laut der Befragung weniger vor als der Durchschnitt aller Eltern. Die Befragung zeigt, dass Familien, in denen nicht vorgelesen wird, oft nur wenige Kinderbücher besitzen (29 Prozent der befragten Familien haben weniger als 10 Kinderbücher). In fast jedem Haushalt gibt es aber Smartphones oder Tablets – und die werden von 43 Prozent der Eltern bereits für Kinderapps genutzt. Vor allem zum Spielen oder zum selbstständigen Lernerwerb, aber
immerhin von einem Viertel bereits auch zum Vorlesen.

Darüber freut sich Tobias Geiger, Vorsitzender Geschäftsführer der Deutsche Bahn Stiftung: «Kinder lernen, dass man das Smartphone für ganz unterschiedliche Zwecke nutzen kann: zum Kommunizieren, Videos schauen oder eben auch zum Lesen spannender Geschichten. Denn Vorlesen kann überall passieren und das Handy haben die meisten Menschen immer griffbereit.» Gedruckte Bücher und digitale Medien gegeneinander auszuspielen, ist aus Sicht der Stiftung Lesen nicht hilfreich, sondern erzeuge lediglich Druck.

Zum Vorlesemonitor

pd/mos
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