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Lehrerinnen und Lehrer geben ihrer Zufriedenheit die Note 4,2
Der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer (LCH) präsentierte die Studie am 8. August. Für die Deutschschweiz ist es die fünfte Auflage seit den 90er-Jahren. «Grundsätzlich sind Lehrpersonen glücklich im Beruf, aber es gibt Warnsignale», fasste LCH-Zentralpräsidentin Dagmar Rösler die Ergebnisse vor den Medien zusammen.
Laut Studienleiterin Martina Brägger sind Lehrpersonen vor allem zufrieden mit der Zusammenarbeit mit Kolleginnen, mit den Schülern in den Klassen, dem Unterricht und den Eltern. Ein Wermutstropfen sei die integrative Förderung. Auch die Balance zwischen Arbeits- und Erholungszeit, die öffentliche Anerkennung sowie die Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten liessen zu wünschen übrig.
Wenn das Personal fehlt
Insgesamt liegt die Zufriedenheit auf einer Skala von 1 bis 6 bei 4,2. «Wir sind im Bereich genügend, aber mit viel Luft oben», sagte Brägger. Bei der integrativen Förderung, die mit 3,0 die schlechteste Note erhielt, würden insbesondere die Ressourcen als problematisch wahrgenommen. Namentlich fehlendes Personal, aber auch Defizite bei den Räumen. Zudem habe fast die Hälfte der Personen nicht ausreichend Zeit, um die eigenen Ansprüche an die Arbeit zu erfüllen.
Die letzte Umfrage dieser Art wurde in der Deutschschweiz im Jahr 2014 durchgeführt. In den vergangenen zehn Jahren habe es in den verschiedenen abgefragten Teilbereichen fast keine Entwicklung gegeben, sagte Martina Brägger. Bemerkenswert sei einzig, dass die Lohnentwicklung positiver gesehen werde, während die Momente der Belastung negativer beurteilt würden.
Probleme offenlegen
Die diesjährige Studie wurde erstmals auch in der Romandie, im Tessin und im Fürstentum Liechtenstein durchgeführt. Zur Onlinebefragung waren alle Mitglieder der Lehrerverbände eingeladen. Laut Studienleiterin Brägger haben 16'000 Personen die Fragen beantwortet, davon rund 15'000 Lehrkräfte und etwa 1000 schulische Heilpädagoginnen und -pädagogen.
Mit dem Rücklauf von 36 Prozent habe die Umfrage also repräsentativen Charakter, sagte Brägger. Die Lehrpersonen in der Romandie erfahren gemäss eigenen Angaben weniger Unterstützung durch die Schulleitung und fühlen sich durch das Kollegium weniger getragen. Mögliche Gründe für die Unterschiede zur Deutschschweiz sieht der LCH unter anderem in den grösseren Schulen in der Romandie und im hierarchischeren Führungsstil.
Link zur Kurzversion der Studie: https://www.lch.ch/fileadmin/user_upload_lch/Wissenschaft/Studien/Berufszufriedenheitsstudie_2024_Kurzversion.pdf