Schule
Bild: iStock.com/Kali9
01. Mai 2019

So macht Lernen Spass: clevere Spiele für die Schule

Einfach zu erklären und zu spielen, mit angenehmer Dauer und spannenden Themen – Patrick Jerg, Lehrer und Brettspielblogger, präsentiert dieses Mal drei Lernspiele. Ein Kartenspiel für schnelle Rechner mit flinken Fingern, knifflige Logik-Rätsel für Solospieler und ein Spiel mit ungewöhnlichem Lernhintergrund.

Genau genommen ist jedes Spiel ein Lernspiel. Neben sozialen Aspekten trainiert man bei jedem Spiel die eigene Kombinatorik, setzt strategische Aktionen und geht mehr oder weniger taktisch vor. Daher gibt es keinen Grund, nicht öfters mal ein Spiel zur Hand zu nehmen. Die hier vorgestellten Spiele eignen sich aber besonders gut für die Schule. Sie sind nicht sehr komplex, besitzen eine angenehme Spieldauer und Themen, die man ganz bestimmt im Lehrplan unterbringt.

Hochspannung – Das Einmaleins im Griff
«Hochspannung» ist ein rasantes Spiel, dafür spricht allein schon der Name von Autorin Maureen Hiron. Sie ist eine wahre Meisterin der schnellen Spiele im Bereich der Hirnzellenförderung. Das Einmaleins wird mit diesem Kartenspiel trainiert, aber eben auch schnelles Denken und Tempo beim Ausspielen der Karten. Ein weiterer Pluspunkt des Spiels: Es ist in einer Minute erklärt.
Die Spielkarten zeigen zentral eine Malrechnung. In sämtlichen Ecken sind zwei zusätzliche Zahlen notiert. Sie haben keinen direkten Bezug zur Rechnung, tragen aber doch zur Lösung des Spiels bei. Jeder Spieler erhält einen ganzen Stapel Karten, vier davon nimmt er auf die Hand. Das Ziel ist klar: Alle Karten müssen weg. Der schnellste Spieler gewinnt. In der Tischmitte, für alle gut erreichbar, liegt die erste Aufgabe. Ab jetzt herrscht Hektik am Spieltisch. Die Spieler rechnen die ausgelegte Malrechnung aus und suchen eine passende Handkarte, bei der eine Eckzahl mit dem Resultat übereinstimmt. Ist das Ergebnis 24, muss die nächste Karte eine 2 oder eine 4 als Eckzahl vorweisen. Wer schnell genug legt, ruft zur Kontrolle noch das richtige Resultat und liefert gleich eine neue Rechnung für die Mitspieler. So nimmt «Hochspannung» Schwung auf und man rechnet sich mit Hochdruck durch sämtliche Zahlenreihen. «Hochspannung» ist kein Spiel für ruhige Gemüter. Neben schnellem Rechnen sind auch schnelle Finger gefragt. So macht das Trainieren des Einmaleins viel Spass und sorgt zwischendurch für ein wenig Schadenfreude.

Schaben jagen – Mit Logik gegen Ungeziefer
«Schaben jagen» ist ein Solospiel, bei dem aber problemlos mehrere Spieler an einer Aufgabe knobeln können. Das Ungeziefer soll schliesslich weg. In 80 Aufgaben verbessert man die eigene Logik und sucht nach perfekten Lösungen.
Auf dem Spielbrett bewegt man den Kammerjäger, der die Schaben im Zimmer mit seinem starken Staubsauger einfangen will. Dazu besitzt man in jeder Aufgabe eine vorgegebene Anzahl an Bewegungskarten. Jede Karte setzt man exakt ein Mal ein, danach ist sie aus dem Spiel. Schaben, die ins Sichtfeld des Jägers geraten, saugt man ein. Das Fiese an der Aufgabe: Die kleinen Tierchen bewegen sich ebenfalls. Nach jedem Zug des Kammerjägers, laufen die Schaben einen Schritt weiter. Das sollte man unbedingt in den Lösungsweg einkalkulieren.
Die Aufgabenkarten bei «Schaben jagen» steigern sich langsam. Grundsätzlich kann man bei jedem der drei Schwierigkeitsgrade einsteigen, die Aufgaben werden am Ende so richtig knackig. Neben normalen Bewegungen sind bald schon Drehungen im Spiel oder Kisten versperren Lauf- und Saugwege. Doch selbst für diese Probleme gibt es Karten. Kisten können auch als Hilfsmittel zur Bekämpfung der Schaben eingesetzt werden. Die Rätsel bei «Schaben jagen» sind knifflig, gegen Ende hantiert man mit den Karten, wie wenn man sein ganzes Leben lang nur Ungeziefer gejagt hätte. Bei Notfällen hilft der örtliche Kammerjäger oder die Lösungshilfe auf der Kartenrückseite.

Li-La-Laut – das Gehör schulen
Der Nürnberger-Spielkarten-Verlag hat im letzten Jahr eine neue Reihe mit lehrreichen Kinderspielen auf den Markt gebracht. Der Start ist vielversprechend.
Bei «Li-La-Laut» arbeitet man an den lauten und leisen Tönen und merkt bald, dass es ganz viele Zwischentöne gibt. Der Fuchs fährt mit seinem Auto los. Doch wie weit darf er fahren? Das entscheidet der Geräuschemacher. Er zieht eine Aufgabenkarte und sieht sich ganz geheim das Ziel der Reise an. Zudem erhält er die Art des Geräusches, mit dem er die Mitspieler hoffentlich an die richtige Stelle lotst: Klatschen, klopfen, zischen oder heulen wie ein Indianer. Je lauter das Geräusch, desto weiter soll sich der Fuchs im Kreis bewegen. Nachdem der Geräuschemacher seinen Einsatz geleistet hat, raten die Mitspieler das vermutete Ziel. Richtige Rateversuche werden belohnt. Und auch der Geräuschemacher profitiert. Er hat schliesslich gute Arbeit geleistet und seine Aufgabe perfekt gelöst. «Li-La-Laut» ist ein Spiel mit einem ungewöhnlichen Lernhintergrund. Das überrascht die kindlichen Spieler, lässt sie aber schnell tief in die Materie von laut und leise eintauchen. Das Kartenspiel kann beliebig mit zusätzlichen Geräuschen angepasst werden. Warum nicht auch mit richtigen Instrumenten spielen?

Quelle: Brettspielblogger Patrick Jerg aus Goldach SG, www.brettspielblog.ch

Hochspannung • Autor: Maureen Hiron • Verlag: AMIGO • Spiel für 2–6 Personen • Spieldauer: 20 Minuten • Ab 10 Jahren
Schaben jagen • Autor: Marco Teubner • Verlag: moses • Spiel für 1 Person • Spieldauer: 10 Minuten • Ab 10 Jahren
Li-La-Laut • Autor: Reinhard Staupe • Verlag: Nürnberger-Spielkarten-Verlag • Spiel für 2–6 Personen • Spieldauer: 10 Minuten • Ab 5 Jahren
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